Der Streit zwischen China und Japan um die Diaoyu-Inseln, eine unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer, droht derzeit zu eskalieren, nachdem Japan am Montag trotz eindringlicher Warnungen aus Beijing die Inseln angeblich "gekauft" hat. China hat daraufhin als Protest zwei Patrouillenboote in das Gebiet entsendet.
Die Chinesische Volksbefreiungsarmee hat in diesen Tagen eine Reihe intensiver Militärübungen absolviert, um die Souveränität des Landes zu wahren. Heer, Marine sowie Luftwaffe aus vier großen Militärregionen (Jinan, Nanjing, Chengdu und Guangzhou) übten bei Tag und bei Nacht mit scharfer Munition.
"Das ist ein Signal und sowie eine Warnung an Japan", sagte der Taktiker Hu Siyuan aus Beijing. "Die Militärübungen sollen zeigen, dass China keine Angst vor direkten Konflikten hat und keine leeren Drohungen ausspricht", so Hu. "China ist gut vorbereitet und optimistisch, den Schutz der Inseln auch militärisch zu gewährleisten. Im Falle eines Krieges wäre die Hoffnung von Japan, Hilfe aus den USA zu bekommen, wahrscheinlich nur ein Wunschtraum", fügte er hinzu.
Kämpfjets aus dem Wehrbereich Jinan der chinesischen Volkbefreiungsarmee führen ein Tiefflug-Manöver über den Diaoyu-Inseln durch. Der Wehrbereich Jinan ist eine administrative Kommandozentrale in Ost-China. Zu ihm gehören die Provinzen Shandong und Henan. In der Region sind derzeit über 250.000 Soldaten stationiert. Ihre wichtigsten Waffen und Ausrüstungsgegenstände sind Transportflugzeuge sowie mit dem Fallschirm abgesetzte, gepanzerte Fahrzeuge.