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14. 11. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Im Reich der Mitte wird derzeit eine hitzige Debatte über den Aufruf der Parteiführung zum Ausbau der Meereswirtschaft geführt. Chinas neue Strategie, zu einer großen Seemacht aufzusteigen, werde jedoch nicht zu einer maritimen Vormachtstellung des Landes in der Region führen, behaupten chinesische Analysten.
Schiffe der chinesischen Küstenwache auf Patrouillie. In den vergangenen Monaten war es häufig zu Territorialstreitigkeiten mit anderen Ländern gekommen, wie etwa beim chinesisch-japanischen Streit um die Diaoyu-Inseln.
In seiner programmatischen Ansprache anlässlich des Beginns des 18. Parteitags der Kommunistischen Partei (KP) Chinas hat Staatspräsident Hu Jintao letzte Woche die Parteiführung auf eine neue maritime Strategie eingeschworen. China müsse seine Kapazitäten zur Ausbeutung maritimer Ressourcen erhöhen, die Meereswirtschaft weiter entwickeln, die maritime Umwelt schützen und die eigenen maritimen Rechte und Interessen "resolut" beschützen.
Der von Hu vorgelegte Bericht zeichnet ein klares Bild der zukünftigen Entwicklung Chinas und basiert auf einem breiten Konsens innerhalb der Partei. Laut dem Bericht soll aus China eine der großen Seemächte werden. Zum wiederholten Male, möchte man da hinzufügen – denn China war bereits einmal eine große Seemacht: Zu Zeiten der berühmten Ming-Dynastie (1368-1644) besaß das Land die größte Kriegs- und Handelsflotte der Welt.
Liu Cigui, Leiter des Staatlichen Büros für Ozeanologie, sagte gegenüber China Daily, dass der Ausbau zur Seemacht von großer strategischer Bedeutung sei, da China nur so zu einem wirklich starken Land werden könne. Die größte Herausforderung sei dabei, einerseits die Kapazitäten zur Sicherung und Förderung maritimer Ressourcen zu erhöhen, gleichzeitig aber auch die Umwelt zu schützen.
China werde sich friedlich entwickeln und mit seinen Nachbarn in maritimen Fragen eng zusammenarbeiten, sagte Liu. Sein Land werde keine Zwischenfälle in den Staats- beziehungsweise Seegebieten der Nachbarländer provozieren. "Wir sind absolut entschlossen, den Schutz des Seerechts durchzusetzen", sagte Liu weiter.
Lius Kommentare sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass verschiedene Nachbarländer Chinas, deren maritime Interessen und Gebietsansprüche sich mit denen Chinas überschneiden, in den letzten Monaten einseitig damit begonnen haben, in den umstrittenen Gebieten Ressourcen abzubauen.
Laut Liu werde Chinas Meereswirtschaft bis 2015 einen Anteil von zehn Prozent am chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreichen, welches bis dahin bei etwa 65 Billionen Yuan (acht Billionen Euro) liegen soll.
Dank der neuen Strategie liegt der Fokus auf dem Meer – ein Vorgang, wie es ihn in China seit dem Ende der Ming-Dynastie vor knapp 400 Jahren nicht mehr gegeben hat. Vor dem Hintergrund des gigantischen Bedarfs an Ressourcen müsse China dem Meer wieder eine größere Bedeutung zumessen, sagte Wang Fang, Forscher am chinesischen Meeresinstitut. Das riesige Seegebiet von drei Millionen Quadratkilometern gebe China genügend Raum für eine nachhaltige Entwicklung, so Wang weiter. Die Wasserstraßen Chinas seien darüber hinaus wichtig für den Außenhandel. China müsse sich das Meer zu Eigen machen und die Kapazitäten zur Nutzung seiner Ressourcen verbessern.
Quelle: german.china.org.cn
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