Auch die Regierung selbst will sich den Maßnahmen unterwerfen: an Tagen mit Fahrverboten will auch sie die Verwendung von Dienstfahrzeugen um 30 Prozent einschränken. Zudem plant sie, bei der Personenbeförderung im Stadtzentrum künftig nur noch Fahrzeuge zuzulassen, die saubere Energien verwenden.

Laut dem Umweltamt der Stadt müssen auch auf Baustellen und in Fabriken, die die Umwelt stark belasten, an Tagen mit starker Luftverschmutzung alle Arbeiten eingestellt werden. Feuerwerke und Grillpartys sollen an solchen Tagen ebenfalls nicht erlaubt sein.

Die Regierung greift bei den richtigen Luftverpestern besonders hart durch: mehr als 1200 Fabriken sollen bis 2016 geschlossen und aus der Stadt hinaus und aufs Land verlegt werden. Diese Maßnahme wird, so die Berechnungen der Regierung, eine Reduzierung des Kohlekonsums in Höhe von 2 Millionen Tonnen bringen. Denn immerhin sei die Industrie für ungefähr 15 Prozent der städtischen Luftverschmutzung verantwortlich, so Wang Chunlin, Direktor des Referats für Schmutzverhinderung des Umweltamts.

Die Hauptstadt ist auch, was die Vergabe von Lizenzen angeht, viel strenger geworden: Projekte und Unternehmen, die die neu festgelegten Standards nicht erreichen, werden schlicht und ergreifend auf Eis gelegt. Bis Ende September hat die Stadtregierung auf diese Weise schon 184 Unternehmen den Garaus gemacht.

Bis Ende 2017 soll zudem die Zementproduktion auf 4 Millionen und der Output der Ölraffinerien auf 10 Millionen Tonnen reduziert werden.

In der Zwischenzeit sollen an Tagen mit schwerem Smog auch die Kindergärten und Mittelschulen der Stadt geschlossen bleiben, damit die Atmungsorgane der Kinder nicht beschädigt werden. Die Regierung hat auch ältere Bürger – insbesondere diejenigen, die an Herz- oder Atemwegserkrankungen leiden – gewarnt, sich an Smogtagen nicht zu lange im Freien aufzuhalten. Außerdem sollen sie nach Möglichkeit immer eine Atemmaske tragen, wenn sie ihre Wohnung verlassen.