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03. 12. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Eines der wichtigsten Themen ist die Beseitigung des Smogs in den großen Städten. Weil der CO2-Smog mehrere gleichzeitige Ursachen hat, werden gleichzeitig gewaltige Investitionen notwendig. Sie betreffen auch die Energieversorgung des chinesischen Volkes und seiner Wirtschaft. Damit wird auch die Klima-Politik berührt. China wird sich nicht mehr auf längere Zeit seiner weltpolitischen Mitwirkung an der Einschränkung der weltweiten Erwärmung entziehen können.
Ebenso eindeutig ist die zunehmende Überalterung der chinesischen Gesellschaft. Da sie mit einer immer schnelleren Verstädterung einhergeht, wird eine nationale Altersversorge unausweichlich. Zugleich wird China die Frage nach der Reform der Ein-Kind-Politik beantworten müssen. Und ebenso dringlich wird eine schrittweise Anpassung des heute geltenden Hukou-Systems.
Wenn man heute China besucht, dann stellt man fest, dass vor Ort sehr vieles gleichzeitig passiert ist. Die Rechte der Wanderarbeiter wurden gestärkt, es wurden größere und effizientere Landwirtschaftsbetriebe geschaffen. Wer China vor vier Jahrzehnten unter der Führung von Mao Zedong erlebt hat und wer sein damaliges Bild mit dem heutigen China vergleicht, der wird einen fast unglaublichen Zuwachs an Spielräumen und auch an Freiheiten und Rechten der einzelnen Bürger beobachten.
Man kann durchaus davon sprechen, daß China eine harmonische Koexistenz zwischen Tradition und Modernisierung erreicht hat. Die Chinesen haben seit zweieinhalbtausend Jahren die vernunftbegründete Ethik des Konfuzianismus zu ihrer Verfügung. Mindestens in den letzten tausend Jahren bis in den Beginn des 20. Jahrhunderts war der Konfuzianismus und waren die Mandarine die Regenten Chinas. Als die Kommunisten 1949 ihre Herrschaft antraten, haben sie zunächst den Konfuzianismus beiseite geschafft. Aber heute erlebt China die Rückkehr des Konfuzianismus, der sich als praktisch untrennbar zum chinesischen Volke gehörig erweist. Präsident Xi interpretiert den Konfuzianismus im Sinne eines zunehmend stärkeren kulturellen Selbstvertrauens.
In einem Land von der Größe Chinas ist die Kraft zum Zusammenhalt dringend notwendig. Dabei sollte man sich nicht auf den Nationalismus verlassen; denn er kann höchst unerwünschte Krisen und Kriege auslösen. Stattdessen ist die geschichtsträchtige, reichhaltige chinesische Zivilisation die Quelle für Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Die fünftausend Jahre alte chinesische Kultur ist kaum jemals imperialistisch gesonnen gewesen; sie war schon immer friedlich. Das herausragende Beispiel aus der chinesischen Geschichte war der Admiral Zheng He im Laufe des 15. Jahrhunderts; er hat seine maritime Überlegenheit nicht mißbraucht.
Die Westeuropäer haben nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs China gegenüber eine relativ vernünftige Haltung eingenommen. Sie haben ihren Imperialismus und ihren Kolonialismus aufgegeben. Zunächst langsam sind sich die beiden Kontinente wirtschaftlich näher gekommen. Heute ist die Europäische Union Chinas größter Handelspartner, und China ist der zweitgrößte Handelspartner der Europäischen Union. Die deutsch-chinesischen Beziehungen sind heute besser als jemals.
Dabei habe ich immer bedauert, daß die oberste Führungsschicht in China über den Westen besser informiert ist als umgekehrt der Westen über China. Nun kommt das neue Buch von Präsident Xi auf den Markt, das dem entgegenzuwirken versucht. Das Buch vermittelt dem Ausland, welche Philosophie der Führung und welche Strategien und Richtlinien der Lenkung Chinas zugrunde liegen. So kann die Welt Chinas Entwicklung und insbesondere die chinesische Innen- und Außenpolitik besser kennen und verstehen lernen. Präsident Xi möchte den Traum von der Renaissance der chinesischen Nation verwirklichen. Dabei wird China seinen eigenen Weg zum Wiederaufstieg zur Weltmacht finden müssen. Damit das Ausland China objektiv, historisch und differenzierend betrachten kann, braucht es Bücher wie dieses, um das Land besser kennenzulernen und um ein umfassendes China-Bild zu erlangen. Dabei wird der Westen der Welt immer wieder der Versuchung ausgesetzt sein, China und seine Führung zu belehren – und häufig genug wird aus einer unerwünschten Belehrung Arroganz. Es wäre gut, wenn der Westen an die Stelle der Arroganz den fairen Wettbewerb setzen würde.
Quelle: german.china.org.cn
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