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german.china.org.cn | 20. 10. 2015 |
Herr Chen macht einen Meridian-Test im Beijinger Junyi-Krankenhaus für chinesische Medizin (14. Okt. 2015).
Wang Linming, Leiter der Abteilung Akupunktur des Beijinger Krankenhauses für Chinesische Medizin, sagte, er habe weder von einer Einbeziehung der TCM bei der Behandlung von Homosexualität gehört, noch glaube er in diesem Fall an deren Wirkung.
Chen war nicht der Einzige, der wegen einer anderen sexuellen Orientierung gezwungen wurde, diesen "Fehler" zu korrigieren. Das Beijinger LGBT-Center befragte einmal 1.600 Personen aus der LGBT-Gruppe (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender). Etwa ein Zehntel der Teilnehmer berichtete, wegen Drucks von Seiten der Familie bereits Erfahrungen mit einer solchen Behandlung gemacht zu haben. Doch keiner der Behandelten änderte später seine sexuelle Orientierung.
Ein Mann namens Lin unterzog sich 2011 in Shenzhen einer Elektroschockbehandlung. Gegenüber der Zeitung sagte er, dass er zwar 8.000 Yuan (1.100 Euro) bezahlt, dafür aber wenig mehr als physische und psychische Schmerzen erhalten habe.
Die Psychologin Dr. Liu Chaoying von der Beijing Normal University sagte, dass der LGBT-Gruppe vom Rest der Gesellschaft mehr Respekt entgegengebracht werden sollte. "Psychiatrische Hilfe sollte den Bedürfnissen der LGBT-Gruppe angepasst sein", sagte Liu, "und niemand sollte sie missbrauchen oder versuchen, die sexuelle Orientierung dieser Menschen zu verändern."
China hat die Homosexualität bereits im Jahr 2000 aus seinem nationalen Katalog für psychische Erkrankungen entfernt. Im letzten Dezember hatte ein Beijinger Gericht zugunsten eines Mannes entschieden, der eine "Klinik für Homosexuelle" wegen irreführender Propaganda verklagt hatte. Es war der bis dato erste derartige Fall in China gewesen. In dem Urteil wurde erklärt, dass Homosexualität keine psychische Krankheit sei.