Außerdem trägt die Landesonde eine hochempfindliche Kamera für ultraviolettes Licht mit sich, das die Plasmasphäre über der Erde beobachten soll. Der 140 Kilogramm schwere Mondrover, der sich mit sechs Reifen vorwärts bewegt, hat am Sonntagmorgen die Landesonde verlassen und zieht bereits seine Spur auf der Mondoberfläche. Eine Kamera auf der Landesonde hat den Prozess aufgenommen und die Bilder an die Erde geschickt, wie das Beijing Aerospace Control Center bekannt gab.

Wissenschaftler aus den Vereinigten Staaten und anderen Nationen sehen die Chang’e-Mission als "neue wissenschaftliche Möglichkeit, die unter Umständen die Studien und Beobachtungen der Mondatmosphäre voranbringen könnte", wie die NASA am Freitag mitteilte. "Die Details, die ich über Chang’e-3 weiß, sagen mir, dass die USA unbedingt beginnen müssen, mit den Chinesen über eine Mond-Zusammenarbeit zu diskutieren", sagte US-Astronaut Buzz Aldrin von Apollo 11 in einem Interview mit dem Magazin Aerospace America. Der russische Astronaut Vladimir Kovalenok sagte, das chinesische Mondprogramm sei auf dem richtigen Weg und China könne von den Erfahrungen der Vereinigten Staaten und der früheren Sowjetunion profitieren: "China ist nun auf diesem Gebiet ein Pionier, und die Mondmission wird ein Katalysator für Monderforschungen anderer Länder, denn der Mond ist eine Basis für Reisen zu entfernteren Orten im Universum." Die Chang’e-3 Mission ist die zweite Phase des chinesischen Mondprogramms, das Umkreisung, Landung und Rückkehr zur Erde umfasst. Bis zum Jahr 2017 soll der dritte Schritt realisiert werden, wonach eine Sonde auf dem Mond landen, ein Mondfahrzeug aussetzen und danach mit Gesteinsproben zur Erde zurückkehren soll.