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14. 02. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Arbeitgeber konkurrieren um Wanderarbeiter

Schlagwörter: Wanderarbeiter, Westchina

Wegen der hohen Preise in den chinesischen Küstenstädten bleiben immer mehr Wanderarbeiter zu Hause. Im chinesischen Hinterland entstehen immer mehr Arbeitsplätze mit ähnlich hoher Bezahlung wie im Osten des Landes.

Küstenstädte und binnenländische Standorte konkurrieren heftig um Wanderarbeiter, da sich Chinas Arbeitermangel zunehmend auf die weniger entwickelten zentralen und westlichen Gebiete des Landes ausdehnt. Im südwestlichen Chongqing haben viele Unternehmen Arbeitskabinen an Bus- und Bahnstationen errichtet, damit die Arbeiter in der Stadt bleiben und nicht an die Küste zurückkehren. Während des bis zum 17. Februar andauernden Frühlingsfestes verreisen mehrere zehn Millionen Wanderarbeiter mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Am Nordbahnhof der Stadt berichteten der China Daily am Freitag duzende von Arbeitern, dass sie in ihrer Heimatstadt bleiben wollen, falls sie dort gleiche Gehälter bekommen. Darunter auch der 21-jährige Jiang Haitao. Er arbeitete im letzten Jahr bei der Foxconn Technology Group in Kunshan in der östlichen Provinz Jiangsu und bekam nun von dem Werk in Chongqing ein Angebot mit einem "leicht geringeren" Basisgehalt.

"Ich würde mich in meiner Heimatstadt glücklicher fühlen", sagte Jiang und fügte hinzu, dass ihm ein zusätzlicher Verdienst von 200 Yuan (22,3 Euro) in einer anderen Provinz "nicht das selbe Glück erkaufen" könne. Wanderarbeiter verdienten 2009 laut Angaben des nationalen Statistikbüros im Osten Chinas durchschnittlich 5 Prozent mehr als in den westlichen Gebieten.

Heimvorteil. Die lokalen Personalabteilungen von drei führenden Fabrikanten in Chongqing, darunter Foxconn, beteiligen sich nicht an Spekulationen darüber, ob die Stadtverwaltung in diesem Jahr einem Arbeitermangel gegenüberstehen wird. Dennoch appellierte das Arbeitsamt mit einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme in Form eines offenen Briefes an alle Arbeiter, Stellen in der Nähe ihrer Heimat anzunehmen.

Chongqing möchte sich zu einem der größten Entwicklungszentren für Laptops entwickeln. Laut Angaben in dem offenen Brief benötigt allein der auf Mikroelektronik spezialisierte Industriepark Xiyong bis zum Jahr 2015 eine Belegschaft von 400.000 Mitarbeitern. Weiter heißt es darin: "Wir bieten nicht nur ausreichende Stellenangebote und anständige Löhne, sondern auch günstige Mietwohnungen und vorteilhafte Bildungsmöglichkeiten."

Viele Küstenstädte haben strenge Regelungen, die für die Kinder von Wanderarbeiten den Zugang zu einer öffentlichen Schule erschweren. Nach Angaben des Arbeitsamtes haben sich bis Mittwoch von den 576.000 Arbeitern, die während des Frühlingsfestes nach Chongqing zurückgekehrt sind, 71.000 für ein Dableiben entschieden.

Dennoch geben Unternehmen an den Küstengebieten nicht auf. Firmen in Shanghai haben fast 400 Busse bestellt, um Arbeiter aus den Provinzen Anhui, Henan und Hebei transportieren zu können. "Wir haben viele Aufträge bekommen, haben aber nicht genug Arbeiter", sagte Hu Qiubin, Leiter einer Spielzeugfirma, gegenüber dem chinesischen Staatsfernsehen.

Er erklärte, dass sein Unternehmen in den vergangen Jahren mit mehr als 20 Bussen Wanderarbeiter zurück in die Heimat geschickt habe. In diesem Jahr seien es lediglich zwei Busse gewesen. Jenseits der einstigen Rekordzahl von 1.300 Arbeitern in Hus Firma mittlerweile nur noch 300 Arbeiter.

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Quelle: China Daily

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