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14. 02. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Beamte in Shaoxing aus der östlichen Provinz Zhejiang baten Behörden in arbeiterreichen Städten und Provinzen wie Chongqing oder Sichuan bislang vergeblich um Hilfe für die Anwerbung von Arbeitern. Der Mangel an menschlicher Arbeitskraft ist ein Hauptproblem für den arbeitsintensiven Industriesektor an der Küste.
Weniger Wanderarbeiter. An einem großen Bahnhof in Guangzhou in der gleichnamigen südchinesischen Provinz rangen viele Unternehmensvertreter am Freitag mit hochgehaltenen Plakaten um die Aufmerksamkeit der ankommenden Arbeiter. Ein Beschäftigter eines Nahrungsmittelherstellers namens Huang berichtete der China Daily, dass viele seiner Arbeitskollegen nicht zu ihrem Arbeitgeber zurückkehren werden. "Mein Chef hat mich schnell hier her berufen, um für unseren Produktionsbeginn neue Mitarbeiter anzuwerben", sagte er, und fügte hinzu, dass die Gehälter in diesem Jahr steigen werden.
Nach Angaben der First Financial Daily schrumpfte das Heer der Wanderarbeiter in den vergangenen drei Jahren um etwa 20 Millionen Menschen. Qu Zhengzhi, Leiter des Arbeitsamtes von Guangdong, schätzt die Anzahl der fehlenden Arbeiter in der Provinz auf etwa 1 Million. Um mit diesem Problem fertig zu werden, vereinbarte seine Behörde Abkommen über den Import von Arbeitern mit der Provinz Guizhou und dem angrenzenden Autonomen Gebiet der Zhuang, Guangxi.
Zhang Yi, Mitarbeiter am Institut für Bevölkerung und Arbeitsökonomie an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, führt die Knappheit an Arbeitern auf den strukturellen demographischen Wandel zurück. Die Familienplanungspolitik des Landes, welche seit nunmehr 30 Jahren verfolgt wird, hinterließ in den 1980er und 1990er Jahren sinkende Geburtsraten. Dies ist laut Zhang problematisch, da junge Menschen einen Großteil der Wanderarbeiter ausmachen.
"Immer mehr jüngere und gut ausgebildete Chinesen wollen nicht in den arbeitsintensiven Fabriken arbeiten, um für geringe Gehälter Waren mit geringer Qualität herzustellen", sagte Zhang. Er ergänzte, dass sie zudem immer höhere Ansprüche an ihre Arbeitsbedingungen stellen würden. Für Zhang besteht ein weitere Ursache für den Arbeitermangel in der Verlagerung vieler Unternehmen in zentrale und westliche Regionen, was dort zu einer größeren Nachfrage an Arbeitskraft führt.
Chongqing erhielt durch ausländische Direktinvestitionen im letzten Jahr 4,6 Milliarden Euro. Chengdu, die Hauptstadt der Provinz Sichuan, erhielt 4,7 Milliarden Euro. Dies berichtete die China Business News. Die Zentralregierung ermutigte Unternehmen in Küstenregionen, ihre Produktionsprozesse mitsamt der Ausstattung zu verbessern.
Immer noch ist die preisgünstige Produktion ein wesentlicher Teil der Herstellungsindustrie, sagte Zhang, und machte Unternehmen einen konkreten Vorschlag: "Firmen an der Küste sollten schneller nachrüsten und sich verbessern. Auf diese Weise müssen sie nicht mit den binnenländischen Städten um günstige Arbeitskräfte konkurrieren".
Auch ist Zhang der Meinung, dass Unternehmen nicht zuletzt soziale Sicherheit und Vorteile garantieren sollten, um weiterhin Arbeitsplätze anzuziehen. Andernfalls drohe ihnen der Verlust ihres industriellen Vorsprungs. Deshalb sollten Firmen nach Ansicht von Zhang verstärkt auf Schulung ihrer Mitarbeiter und eine Zunahme von deren Fähigkeiten setzen, um sich effektiver auf die Verbesserung von Produktionsbedingungen zu konzentrieren.
Quelle: China Daily
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