Wong Kar Weis Fünf Jahre Showdown mit 2046 (2004) | |||
Wong Kar Wei ist ein Regisseur aus Hong Kong, dessen Film 2046 zurzeit in China gezeigt wird. Wong - ganz im Zeichen eines Perfektionisten - arbeitete fünf Jahre lang an diesem Film und von Tag eins an beeindruckte der Streifen nicht nur das Publikum sondern auch die Medien und die Kritiker. Der Erfolg oder Misserfolg von 2046 kann nicht nur aufgrund der Premiere am Cannes Filmfestival in diesem Sommer beurteilt werden, da mit diesem Werk ein neues Filmgenre geschaffen wurde und viele Bilder dieser Geschichte von der Auffassung des einzelnen Zuschauers abhängen. Der Stil Bei der Filmproduktion legt Wong höchsten Wert auf die Gestaltung und Farben der Bilder, sowie auf Kleider, Make-up und Requisiten, welche die Zeichen der Zeit widerspiegeln sollen. Dies ist sein Markenzeichen in all seinen Filmen geworden; Filme, die verschiedene Ansichten des Lebens erforschen. Wong arbeitete fünf Jahre an 2046, aber so viel Aufmerksamkeit und Sorgfalt haben sich bezahlt gemacht. Ein Kritiker sagte, dass Wongs Film so schön sei wie kursierende Postkarten und erntete weite Anerkennung beim 57. Filmfestival in Cannes. Das Magazin Time bezeichnete 2046 als Stellvertreter des Jahres 2004 und Wong als den Direktor mit dem romantischsten Filmstil der Welt. Wong strebt die Spitze der Perfektion in jedem seiner Filme an, weswegen er mit großer Sorgfalt arbeitet, sogar im Vor- und Abspann. Seine Filme beinhalten viele Digitaleffekte. Um diese Effekte in den Film und dessen historischen Hintergrund einzubauen, muss Wong etliche Aufnahmen wiederholen. Außerdem lässt Wong einige Szenen von Stuntdoubles spielen, damit seine Schauspieler sich in ihre Rollen einfühlen und verstehen lernen können. Die Darsteller schauen zu und verstehen in der Folge die Szene und die Charakter besser. Erst dann lässt Wong sie die Szene vor der Kamera spielen. Die Vision Für Wong ist jeder Film ein Traum; einige sind Komödien, andere Albträume. Er musste im Laufe der Jahre viel einstecken für diese Träume und in 2046 müssen auch die Charakter leiden. 2046 bricht die Barrieren von Zeit und Raum. Der Film beschreibt eine zusammenhängende Geschichte, obwohl dies am Anfang nicht ganz ersichtlich ist. 2046 beschreibt einen Mann, der unbewusst viele Chancen auf die große Liebe vergeben hat. Zuerst wird er von einer Frau abgewiesen, dann weist er selbst eine Frau ab und schließlich verliert er die nächste Chance mit einer dritten Frau. Der Film scheint aussagen zu wollen, dass man um so mehr in seinen Erinnerungen lebt, je mehr man versucht, diese zu verdrängen. Man kann es noch so versuchen zu entkommen, aber es ist alles umsonst, bis die Erinnerungen vielleicht eines Tages ohne eigene Beihilfe verschwinden und somit das Leben in der Gegenwart beginnen kann. Die Stars Es treten etliche Filmstars in 2046 auf: Tony Leung Chiu-Wai, Maggie Cheung, Man-Yuk, Gong Li, Kimura Takuya, Faye Wong, Zhang Ziyi, Lau Ka Ling und Chang Chen. Dieses Ensemble ist eine Rekordbesetzung in der chinesischen Filmgeschichte. Um zu erklären, weshalb so viele Schauspieler daran interessiert sind, an Filmprojekten zu arbeiten, die bis zu fünf Jahren dauern können, sagt Wong: "Die Darsteller sind nicht am Film selbst interessiert, sondern an der Art, wie ich den Film drehe." Unter den Stars sind einige Filmgrößen Asiens und langjährige Partner von Wong, wie zum Beispiel Leung und Cheung. Wong spricht in hohen Tönen über diese beiden Schauspieler, welche allein mit ihren Augen Feinheiten übermitteln können. Die beiden spielten Hauptrollen in dem Film In the mood fo love; ein weiteres Meisterstück von Wong. Beim Drehen reduziert Wong die Gesprächssituationen so weit wie möglich, um den Schauspielern mehr Platz zu bieten, die Charakter durch ihre Augen und Bewegungen zu porträtieren, was zum Erfolg seiner Filme beiträgt. Die Geschichte 1966 verlässt Chow Mo-Wan (Tony Leung) Hong Kong und zieht nach Singapur um. Während seines Aufenthalts in Singapur trifft er eine Frau namens Su Li-Zhen (Gong Li). Diese mysteriöse Frau erinnert ihn an eine andere Su Li-Zhen (Maggie Cheung), welche er in Hong Kong heimlich geliebt hatte. Nach seiner Rückkehr nach Hong Kong stößt Chow am Weihnachtsabend zufällig auf Lu Lu (Lau Ka Ling), die früher eine intime Freundin von Chow war, sich allerdings nicht mehr an die vergangenen Ereignisse erinnern kann. In einem Hotel entdeckt Chow eine vertraute Nummer - die Zahl 2046 - die Nummer des Raums, in welchem Lu Lu und ihr Freund CC leben. Der Raum 2046 hat sich nicht verändert und ist voller Erinnerungen an Chow und Su. In der Folge zieht Chow in den Raum 2047 und trifft Bai Ling (Zhang Ziyi), welche eine Untermieterin in diesem Gebäude war. Bai verliebt sich in Chow, aber er schließt sie aus ihrem Leben aus. Chow - ein Schriftsteller - beginnt, einen Roman mit dem Titel 2046 zu schreiben, in welchem die vier Frauen die Hauptpersonen darstellen. In diesem Roman reist ein mysteriöser Zug in die Zukunft ins Jahr 2046. Alle Personen, die mit diesem Zug in die Zukunft reisen, haben die selbe Absicht: verlorene Erinnerungen wieder einzufangen. (China.org.cn, China im Bild) |