Bruce Lee: König des Kung-Fu | |
Lee Jun Fan wurde am 27. November 1940 geboren, dem Jahr des Drachen nach dem chinesischen Mondkalender. Da er in San Francisco zur Welt kam, wollten seine Eltern ihm auch einen "amerikanischen" Namen geben. Es sollte dieser Name werden, Bruce Lee, unter dem Lee Jun Fan weltberühmt wurde. Die Familie Lee zog bald wieder zurück nach Hong Kong, wo der junge Bruce begann in Filmen aufzutreten. Als Teenager fing Lee an, ernsthaft Kampfsport zu lernen, vor allem um Frauen zu beeindrucken. Schon im jungen Alter war Lee bei den Frauen beliebt. Er war charmant, intelligent und ein guter Tänzer. Lee hat sogar einige Tanzwettbewerbe gewonnen. Aber er hatte auch ein starkes Ego und konnte "Nein" als Antwort nicht akzeptieren. Wenn er ein Mädchen sah, das ihm gefiel, aber in Begleitung ihres Freundes war, dann zögerte Lee nicht, von seinen Fäusten Gebrauch zu machen. Wie auch immer, die ständigen Schlägereien und Zechgelage Lees beunruhigten seine Eltern, daher schickten sie ihn mit ein paar Hundert Dollar, den Familienersparnissen, zurück nach Amerika. In den USA jobbte Lee bei Familienmitgliedern, meistens als Koch oder Tellerwäscher in Restaurants. Obwohl er immer noch mit Frauen in Schwierigkeiten geriet, wurde Lee ruhiger und fing an alle Arten von Kampfsport und Philosophie zu studieren. Ihm wurde klar, dass er ohne eine Ausbildung niemals mehr als die niedrigen Arbeiten würde machen können, die er zu dieser Zeit verrichtete. Lee zog daraufhin nach Seattle, um die Universität zu besuchen. Um seine Studiengebühren bezahlen zu können, fing er an einigen Studenten Kung-Fu beizubringen. Durch Mund zu Mund Propaganda bekam er so viele Schüler, dass er seine eigene Schule eröffnen konnte. An dieser Schule entwickelte er auch seinen eigenen Stil - Jeet Kune Do ("Der Weg der stoppenden/eingreifenden Faust"). Um Werbung für seine Schule zu machen, reiste Lee herum und gab Vorstellungen von Jeet Kune Do und seinen physischen Fähigkeiten, zum Beispiel Liegestützen auf zwei Fingern. Lees Vorführungen wurden oft aufgezeichnet. Eine dieser Aufzeichnungen fand ihren Weg zu dem Fernsehproduzenten William Dozier, der Lee als Kato für seine Fernsehserie The Green Hornet anheuerte. Obwohl Lee eigentlich nur eine Nebenrolle hatte, war er der wahre Star der Show. Er improvisierte oft seine eigenen Stunts und Kampszenen, von denen einige so schnell waren, dass der Regisseur ihn bitten musste, sie langsamer zu machen. Lees Ruf entwickelte sich so, dass Leute Angst hatten, Burt Ward (Robin) könne ernsthaft verletzt worden sein, als Lee in einer eingebundenen Batman Episode gegen ihn kämpfte. So herausragend Lee auch war, The Green Hornet wurde nur eine Saison lang ausgestrahlt. William Dozier erkannte das Potential Lees und entwickelte eine neue Serie mit dem kommenden Star – Kung-Fu. Die Leiter des Fernsehsenders fanden, dass Lee zu orientalisch aussehe, um als Star in einer Serie aufzutreten und gaben die Hauptrolle einem weißen Schauspieler (David Carradine, der die Rolle bis heute auspresst). Angewidert von Hollywood und von dem Wunsch erfüllt, mehr Zeit mit seinem neu geborenen Sohn Brandon zu verbringen, kehrte Lee nach Seattle zurück und konzentrierte sich auf seine Schule. Währen The Green Hornet in Amerika floppte, wurde die Serie in Hong Kong zu einem großen Hit. Hong Konger Filmproduzenten begannen Lee wegen Filmrollen zu kontaktieren. Aber es war Raymond Chow, der Leiter des neuen Studios Golden Harvest, der Lee überzeugen konnte, nach Hong Kong zurückzukehren. Lees erster Golden Harvest Film, The Big Boss, war ein gewaltiger Erfolg. Sein nächster Film Fists of Fury (aka The Chinese Connection) sollte ein noch größerer Erfolg werden. Innerhalb eines Jahres wurde Bruce Lee zu Asiens größtem Schauspieler. Lee war finanziell klug, ihm war klar, dass wenn seine Filme viel Geld einspielten, er auch viel Geld verdienen müsste. Also gründete er seine eigene Produktionsfirma, Concord Productions. Während dies in Amerika durchaus nicht unüblich ist, war es für asiatische Stars ein gewaltiger Schritt. In Asien arbeiteten die meisten Studios noch unter dem klassischen "Hollywood System", in dem Schauspieler und Regisseure mit Verträgen an ein Studio gebunden waren und nur eine kleinen Teil der Gewinne ihrer Filme erhielten. Lee wurde also nicht nur vor der Kamera zur Legende, auch hinter ihr betrat er Neuland. Sein nächster Film, The Way of the Dragon, wurde in Asien ebenfalls zu einem großen Erfolg. Zu diesem Zeitpunkt begannen westliche Filmstudios wahrzunehmen, wie viel Geld die Filme Lees einspielten. Bisher hatte sie Kung-Fu Filme immer als für westliches Publikum "unverständlich" angesehen. Während den Dreharbeiten zu Game of Death, der der letzte Film Lees werden sollte, kontaktierten Warner Brothers Lee und boten ihm die Hauptrolle in Enter the Dragon an. Der mit einem großen Budget und einer talentierten internationalen Besetzung ausgestattete Film, wurde weltweit zu einem riesigen Erfolg und machte Lee zu einem internationalen Star. Außerdem setzte Enter the Dragon für viele Jahre die Standards für Martial Arts Filme. Unglücklicherweise erlebte Lee dies nicht mehr. Bruce Lee starb am 20. Juli 1973 plötzlich an einem Hirnaneurysmus, kurz vor der Premiere von Enter the Dragon. Game of Death wurde nach Lees Tod mit einem Double fertig gestellt. Es gab viele Gerüchte um Lees Tod. Einige Personen vermuteten, er sei an der Überdosis einer Droge gestorben, andere verdächtigten Kampfsportlehrer, die sauer auf Lee waren, weil er Westlern Kung-Fu beigebracht hatte. Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass Lee auf eine Schmerztablette allergische reagierte, die ihm eine Schauspielerin kurz vorher gegeben hatte. Woran auch immer Lee starb, sein Tod bewirkte ein Beben in der Hong Konger Filmindustrie. Sozusagen über Nacht tauchten überall Bruce Lee Imitatoren auf. Sie hatten Namen wie Bruce Li, Bruce Lie und Bruce Lay. Aber das Publikum ließ sich nicht hinters Licht führen und keiner der Filme dieser Nachahmer war erfolgreich. Über 30 Jahre nach seinem Tod, fasziniert Bruce Lee Filmfreunde immer noch. Obwohl er nur eine Handvoll Filme gedreht hat, lebt sein Erbe in den Herzen und Köpfen von Martial Art Fans auf der ganzen Welt weiter. Filmografie: Game of Death; aka Das Todesspiel (1973) Enter the Dragon; aka Der Mann mit der Todeskralle (1973) Return of the Dragon; aka Way of the Dragon, aka Die Todeskralle schlägt wieder zu (1973) The Chinese Connection; aka Fists of Fury; aka Todesgrüße aus Shanghai (1972) The Big Boss (1971) (China.org.cn)
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