28. Konferenz des UNESCO-Welterbekomitees zu Ende gegangen | |
Die 28. Konferenz des UNESCO-Welterbekomitees ist am Mittwoch in der südostchinesischen Stadt Suzhou zu Ende gegangen. Auf der zehntägigen Konferenz erörterten über 700 Regierungsbeamte und Experten aus mehr als 100 Ländern Möglichkeiten zum Schutz des Welterbes. Wie der Vorsitzende der Konferenz, Zhang Xinsheng, zum Abschluss der Konferenz mitteilte, wurden im Verlauf der Konferenz die Suzhou-Erklärung sowie mehr als 200 weitere Dokumente angenommen. Außerdem wurden 34 Stätten neu in die Welterbe-Liste aufgenommen. Nun stehen insgesamt 788 Stätten auf der Welterbe-Liste der UNESCO. In der Suzhou-Erklärung plädiert das Welterbekomitee für eine Aufklärung Jugendlicher über die Notwendigkeit des Schutzes von Weltkultur- und Weltnaturerbestätten. Dazu solle künftig ein entsprechendes Angebot geschaffen werden. Darüber hinaus hat das Welterbekomitee den Kölner Dom und zwei weitere Stätten in die Liste der bedrohten Welterbestätten aufgenommen. Parallel zu der Konferenz fanden Ausstellungen zu den 754 Kultur- und Naturdenkmälern weltweit statt. Die über 30 Weltkultur- und Naturdenkmäler Chinas standen im Zentrum der Veranstaltung. UNESCO-Generalsekretär Koichiro Matsuura erklärte: "Chinas Welterbe rangiert zahlenmäßig nach Spanien und Italien weltweit an dritter Stelle. In den vergangenen Jahren beantragte China fast jährlich die Aufnahme von einem Kulturdenkmal in die UNESCO-Liste. Es besteht die Möglichkeit, dass China in absehbarer Zeit Spanien und Italien überholt und weltweit an die Spitze rückt." Nach dem Beitritt zur Konvention zum Schutz der Weltkultur- und Naturdenkmäler 1985 hat China über 10 entsprechende Gesetze erlassen und die wissenschaftliche Forschung in diesem Bereich verstärkt. ALESCO-Generaldirektor Mongi Bousnina sagte, der Schutz des Welterbes in einem Land verkörpere das Entwicklungsniveau der Kultur und Erziehung eines Landes. China habe bei der verstärkten Aufklärung über die Notwendigkeit des Schutzes der Weltkultur- und Naturdenkmäler gute Ergebnisse erzielt. Mongi: "Die Arbeit des Welterbeschutzes in China ist hervorragend, insbesondere beim Schutz der Kulturdenkmäler, sowohl der materiellen, als auch der immateriellen. Persönlich bin ich der Meinung, dass die Politik und die Gesetzgebung Chinas den Kriterien einer 'Welterbe-Großmacht' entsprechen." Auf der Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees wurden sowohl die Aufnahme weiterer Kultur- und Naturdenkmäler in die UNESCO-Liste überprüft, als auch die globale Strategie zum Welterbeschutz beraten. Dabei sind auch die Rolle und die Beiträge Chinas gewürdigt worden. Beim Schutz des Welterbes in China gibt es jedoch auch Probleme wie mangelndes Verständnis der lokalen Regierungen für die Notwendigkeit der Erhaltung der Stätten sowie Raubbau an Kultur- und Naturdenkmälern. Koichiro Matsuura forderte die chinesische Regierung dazu auf, den Herausforderungen und Problemen in diesem Bereich zu begegnen. China erarbeitet zur Zeit eine Liste von weiteren Kulturdenkmälern, die in die UNESCO-Liste aufgenommen werden sollen und will noch in diesem Jahr der Konvention zum Schutz des immateriellen Welterbes beizutreten. (CRI/China.org.cn, 8. Juli 2004) |