Chinesische Filme behaupten sich trotz Konkurrenz aus Hollywood

Die chinesische Filmindustrie entwickelt sich trotz großer Konkurrenz aus Hollywood langsam und stetig.

"Hero" von Zhang Yimou spielte rund 1,45 Milliarden Yuan (145,5 Millionen Euro) an den Kinokassen und 30 Millionen Yuan (3,1 Millionen Euro) im Merchandiseverkauf ein.

Das Wallstreet Journal bezeichnete den Film als den Beginn des "Blockbuster"-Zeitalters in China.

Trotz eines Marktanteils von 0,9 Prozent auf dem internationalen Kinomarkt betrugen die Gewinne aus Eintrittskartenverkäufen im Jahr 2004 in China rund 1,5 Milliarden Yuan (154,5 Millionen Euro). Das war ein Anstieg von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr, ein Zeichen für eine wieder auflebende chinesische Filmindustrie, sagten Experten.

55 Prozent der Gewinne wurden mit chinesischen Produktionen erzielt, darunter die Kassenschlager "Kung Fu Hustle", "House of Flying Daggers" und "A World Without Thieves".

Obwohl 2004 212 neue chinesische Filme produziert wurden, wurden die meisten nie in einem Kino gezeigt, sagte Stanley Rosen vom East Asian Studies and Political Science Department an der University of Southern California.

"Die erfolgreichsten chinesischen Filme waren alle Kungfu-Filme, in denen die Sprache – und die damit die Nachteile von Untertiteln – weniger wichtig ist als die Handlung", sagte er.

Zhang Yimou verpasste es, seine Komödie "Keep Cool" in die amerikanischen Kinos zu bringen, wo Feng Xiaogang mit seinem Film "Big Shots Funeral" nur 820 Dollar in einer Woche einspielte.

Die New York Times schrieb, Fengs Film biete "einen völlig anderen Blick auf die chinesische Gesellschaft, wie sie vielen westlichen Kinogängern unbekannt ist".

Darüber hinaus behindert die Konvergenz bekannter Filmmacher neue Talente.

"Junge Filmemacher müssen manchmal ihre Ideen ändern, um die Investoren von ihren Projekten zu überzeugen", sagte Lu Chuan, ein junger chinesischer Filmemacher, der einen ersten Erfolg mit einem Film über den Schutz der tibetischen Antilope feierte.

(China.org.cn, CRI, 15. Dezember 2005)