Premiere: Erster Film in tibetischer Sprache

In Xining, der Provinzhauptstadt der westchinesischen Provinz Qinghai, wurde mit Silent Holy Stone Ende vergangener Woche der erste chinesische Film ganz in tibetischer Sprache uraufgeführt. Auch für das Drehbuch und die Regie zeichnet ein Tibeter verantwortlich.

Der 102 Minuten lange Film erzählt die Geschichte eines jungen Lama, der zum Neujahrsfest aus seinem abgelegenen Tempel in sein Heimatdorf zurückkehrt und von den Veränderungen dort tief beeindruckt ist.

Der Film beschäftige sich durch die Beschreibung der "stillen Veränderungen" in fernen Regionen Tibets mit den Fragen von Modernität und Tradition, religiöser Hingabe und den einfachen Beziehungen zwischen den Menschen, erklärt Drehbuchautor und Regisseur Wanma-caidan.

In den letzten Jahrzehnten haben chinesische Filmemacher zwar einige Filme über Tibet gedreht, so zum Beispiel Serfs, Red River Valley und The Horse Thief Composer, aber so gut wie keiner der Filme war auf Tibetisch oder stammte von einem tibetischen Regisseur.

"Bei den meisten der Filme fehlte es an Verständnis für Tibet und Tibeter", sagt Wanma-caidan, der nach seinem Abschluss an der Beijinger Filmakademie einen rein tibetischen Film drehen wollte: auf Tibetisch und mit tibetischen Schauspielern.

"In diesem Film spielen tibetische Schauspieler. Wir hoffen die Entwicklung von Kultur und Gesellschaft sowie Geist und Temperament der Menschen darzustellen, die auf dem tibetischen Plateau leben", erklärt Wanma-caidan.

Wanma-caidans Film hat bereits im letzten November den Preis für das beste Erstlingswerk bei den 25. Golden Rooster Awards gewonnen. Auch beim Pusan International Film Festival in Südkorea und beim Vancouver International Film Festival hat der Film Auszeichnungen erhalten.

(China.org.cn, Xinhua, 5. Juni 2006)