Auszeichnung für Dokumentarfilm über das Nanjing-Massaker

Der Regisseur Bill Guttentag (links) und Produzent Ted Leonsis (Mitte) 

Der amerikanische Dokumentarfilm Nanking feierte vor kurzem beim Sundance Filmfestival seine Premiere und erweckte große Aufmerksamkeit.

Der Film beschreibt das Nanjing-Massaker, ein dunkles Kapitel in der chinesischen Geschichte.

Am 13. Dezember 1937 marschierten die japanischen Truppen in die damalige Hauptstadt Nanjing der Republik China ein. Rund 30.0000 Chinesen kamen im folgenden Monat ums Leben. Der Film erzählt die Geschichte aus westlicher Sicht. In Mitten des Chaos errichteten duzende tapfere westliche Geschäftsleute und Geistliche, einschließlich des Deutschen John Rabe, der für Siemens tätig war, der Geistlichen Minnie Vautrin und des Arztes Robert Wilson aus den USA, eine "Sicherheitszone" für Zivilisten und bewahrten damit etwa 25.0000 Menschen vor der Hinrichtung.

Das Filmteam führte in China und Japan Interviews mit mehr als 80 Überlebenden und alten japanischen Soldaten. Sie zogen auch wertvolles Filmmaterial aus der Bibliothek des US-Kongresses heran. Dadurch ergab sich eine für westliche Zuschauer relativ fremde Geschichte.

Der Film wurde beim Sundance Filmfestival für den besten Schnitt ausgezeichnet.

Ted Leonsis ist der stellvertretende Geschäftsführer von America-Online, einer Tochter von Time-Warner. Leonsis investierte 2 Millionen US-Dollar in den Film. Bill Guttentag, der mit seinem Film Twin Towers einen Oskar gewonnen hatte, führte gemeinsam mit Dan Sturman Regie.

Das Sundance Filmfestival ist die weltweit wichtigste Plattform für unabhängige Produktionen.

(China.org.cn, Xinhua, 5. Februar 2007)