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08. 05. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Lu Yao bemühte sich zeitlebens, die Außenwelt zu betreten, aber die Themen seiner Bücher konzentrieren sich auf die Geschichten auf dem Land. Der Protagonist von "Das Leben" wandelt zwischen Städten und Dörfern und kehrt schließlich doch ins Heimatland zurück.
Er wurde in einer Wohnhöhle auf dem Lößhochland als erster von vier Söhnen geboren. Der berühmte chinesische Bauernschriftsteller Lu Yao schildert das einfache Leben der Bauern in der Provinz Shaanxi und ihren Weg in die großen Städte. Er wurde damit ein Vorbild der Jugendlichen und aller, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen.
März 2008 in der Stadt Yulin, Provinz Shaanxi: Wang Tianxiao, Arbeiter in einem Wärmekraftwerk, ist 40 Jahre alt. Aber er ist bereits so schwach, als sei er schon 60. Im letzten Mai ist er an einer Leberzirrhose erkrankt. Seine drei älteren Brüder starben jeweils in den Jahren 1992, 1996 und 2007 an der gleichen Krankheit. "Das ist vielleicht eine Erbkrankheit", meint Wang. Denn auch seine Mutter leidet daran.
Die Bauerfamilie aus Yulin ist in China berühmt, denn der älteste Sohn ist der Schriftsteller Wang Tianguo (1949 – 1992), der unter dem Pseudonym Lu Yao veröffentlichte. Seine Novelle "Das Leben" und sein Roman "Die einfache Welt" sind bei den Lesern sehr beliebt.
"Er ist geboren für literarische Dichtung," sagt Wang Tianxiao über seinen berühmten Bruder, "Lu Yao war zwar nicht gesund, aber er machte alle möglichen Anstrengungen, um seine Bücher zu vollenden. Er wollte in seinem Leben etwas Wichtiges tun."
Am 29. März 1988 erhielt der Bauernschriftsteller den 3. Maodun Literaturpreis – die einflussreichste literarische Auszeichnung in China. Eine ganze Generation von Jugendlichen in den Dörfern oder kleinen Gemeinden sah damals in Lu ein Vorbild dafür, wie man sein eigenes Schicksal verändern kann.
Große Wanderung in die Städte
"Ist es nutzlos, Qualen zu ertragen? Nein, wir werden dadurch großartige Menschen", schrieb Lu Yao. Zu seinen Lebzeiten sind zahllose Dorfbewohner zu Städtern geworden. Es gab eine große Wanderung von den Dörfern in die Städte. Das war der erste große Schlag gegen das chinesische "Hukou", das Wohnsitzkontrollsystem. Lus Werke "Das Leben" und "Die einfache Welt" beschreiben eben diese Umsiedlungsgeschichte der chinesischen Bauern.
Der in einer Wohnhöhle geborene Bauer Wang Tianguo alias Lu Yao ergriff eine Chance, die ihm seine Zeit geboten hatte. Durch eigenen Fleiß und Durchhaltevermögen änderte er sein Leben und zeichnete mit seiner Arbeit gleichsam ein Porträt der einfachen Welt der ihn umgebenden Dörfer und Gemeinden. Er selbst spielt in seinen Romanen die Hauptrolle, die sich in einer Situation der Not nach einem schönen, besseren Leben sehnt.
Quelle: The Beijing News
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