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08. 05. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Lu Yao: Die einfache Welt eines jungen Bauern



Lu wurde in dieser Wohnhöhle geboren, in einem nordwestchinesischen Kreis auf der Löß-Hochebene mit harten Umweltbedingungen.

Die Geschichte Chinas ist eigentlich eine Geschichte der Bauern. Die chinesische Reform begann auf dem Land, der Erfolg und die Niederlage der Reform betreffen insbesondere das Glück und die Freiheit der Bauern.

Auch heute können wir beobachten, wie Hunderte Millionen Wanderarbeiter ihre Heimat verlassen und in die Städte strömen, weil sie von besseren Lebensbedingungen träumen.

Lu Yao's "Das Leben" zeichnet das Schicksal des einzelnen und das Verständnis für das Leben. "Die einfache Welt" schildert aus verschiedenen Perspektiven diese komplizierte Zeit mit all ihren Veränderungen: Der schmerzhafte Wandlungsprozess der Dorfwirtschaft, die resignierte und pragmatische Eheschließung in den Dörfern, sowie Leute aller Schichten vom Bauern über den Kreisvorsteher, den Provinzgouverneur bis zum Vize-Ministerpräsidenten.

Seit über 20 Jahren ist "Die einfache Welt" nicht nur ein Geschichtsbuch über die Welt der chinesischen Dörfer, sondern auch ein Buch, das die Jugendlichen ermutigt. Es bietet der Jugend auf dem Land einen geistigen Anreiz, wenn sie lesen, wie der Protagonist Sun Shaoping angesichts der Not um seine Zukunft kämpft und nicht aufhört zu lieben. Das kann sie ermutigen, ihr Schicksal selber in die Hand zu nehmen. Das ist auch der Grund, warum das Volk Lu Yao und seine "einfache Welt" liebt.

Geschichtlicher Hintergrund. Vor der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik 1978 hatten die Bauern wegen der strengen Wohnsitzkontrolle (Hukou) wenige Chancen, auf das ländliche Leben zu verzichten und in den Städten zu leben. Mit der Entwicklung der Marktwirtschaft wurde es besonders in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts populär, dass Bauern in die Städte zogen. Betroffen waren vor allem Bauern, deren Boden beansprucht wurde und deren Ehepartner Lehrer oder Polizisten waren. Bis 2003 haben jährlich etwa 50.000 Leute in der Stadt Beijing auf ihre bäuerliche Identität verzichtet.

Doch alles im Leben hat zwei Seiten: Ein großes Problem für die in die Städte abgewanderten Bauern ist es, eine Arbeit zu finden. Am 5. Februar 2007 haben sich beispielsweise in Beijing 35 ehemalige Landleute wieder als Bauern registriert, um die Wohlfahrt in ihrem Heimatdorf zu genießen.

Am 29. März 2007 verkündigte das chinesische Ministerium für Öffentliche Sicherheit, China werde schrittweise das "Hukou-System", das Bauern und Städter unterschiedlich behandelt, aufheben und ein einheitliches Registrierungssystem etablieren. In zwölf Provinzen ist diese Differenzierung heute bereits aufgehoben.

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Quelle: The Beijing News

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