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30. 07. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

30 Jahre Auslandsstudium: Von der Elite zu den einfachen Menschen



Vor mehr als 20 Jahren hatte nur eine kleine Elite die Möglichkeit, im Ausland zu studieren. Sie wurden von der Regierung ausgewählt. Heute dürfen die einfachen Menschen aus freiem Willen im Ausland studieren.

Im Jahre 1979, nach der Kulturrevolution, entsandte China erstmals 50 junge Menschen in die USA als Gastgelehrte. Ihr Weg führte sie zunächst in die chinesische Botschaft in den USA in Washington. Für die Gruppe war es indes nicht leicht, die Verbindung mit den amerikanischen Universitäten aufnehmen. Manche konnten nicht einmal die Antworten der Uni lesen.

Den Statistiken im Jahre 2004 zufolge betrug die Gesamtzahl der Auslandsstudierenden seit der Durchführung der Reform- und Öffnungspolitik nahezu 820.000. Von ihnen sind 200.000 wieder heimgekehrt. Es wurde festgestellt, dass diese Generation chinesischer Auslandsstudierenden wichtige Beiträge dazu geleistet hat, ideologische Fesseln zu sprengen, das internationale Ansehen Chinas und der Chinesen zu ändern und der wissenschaftlich-technischen Entwicklung auf dem Festland große Impulse zu geben.

Rao Yi: Neuer Anfang

1985 wurde den einfachen Menschen erlaubt, aus freiem Willen im Ausland zu studieren. Rao Yi, Präsident des Instituts für Lebenswissenschaft der Peking-Universität, der erst von der amerikanischen Northwestern University zurückgekehrt ist, hatte von dieser Politik profitiert. Er beschreibt uns in seinem Büro die Geschichte von seinem Auslandsstudium und die damalige Umgebung in China: "Als in China zum ersten Mal in einem Film eine Kussszene erschien, hat dies das Publikum in Aufregung gebracht. Wenn man während der Kulturrevolution einen Aufsatz in einer ausländischen akademischen Zeitschrift publizierte, musste man damit rechnen, bestraft zu werden, weil man eine verbotene Beziehung zu einem fremden Land unterhält.

Als Deng Xiaoping vor diesem Hintergrund vorschlug, einen Teil der Menschen zum Studium ins Ausland zu schicken, stieß er auf Hindernisse. Obwohl die Politik allmählich gelockert wurde, war jeder Schritt sehr schwierig. Zum Beginn war ein Auslandsstudium auf eigene Kosten noch verboten. Später wurden denjenigen erlaubt, auf eigene Kosten im Ausland zu studieren, die dort Verwandte hatten.

1984 begann Rao Yi, sich um eine Studienplatz zu bewerben. "Weil meine Verwandten in den USA lebten, entsprach ich den Bedingungen. Heute ist es ganz einfach, beim Amt für Öffentliche Sicherheit die Passformalitäten zu erledigen, solange man das Stipendium einer amerikanischen Uni erhält. Allerdings galt dies noch nicht im Jahre 1984. Man musste ein kompliziertes Genehmigungsverfahren durchleben. Als ich die Zulassung meiner US-Hochschule erhielt, wurde dieses Genehmigungsverfahren gerade aufgehoben."

Deshalb sind Rao Yi und seine Studienkollegen der Regierung sehr dankbar. Gäbe es keine Politikänderung, hätten viele Menschen ein ganz anderes Schicksal.

1985 wurde Rao Yi gleichzeitig von der Harvard University, der University of California, San Francisco, der University of California, San Diego, und dem Albert Einstein College of Medicine zu einem Studium für Postgraduierte zugelassen. Rao Yi entschied sich letztlich für die University of California, San Francisco.

Xu Xiaoping: Warum soll man ins Ausland?

Xu Xiaoping, stellvertretender Rektor der New Oriental School, eines berühmten Ausbildungsinstituts für Fremdsprachen in China, ist zwar nicht wie Rao Yi ein weltweit renommierter Wissenschaftler geworden, ist aber dennoch landesbekannt.

Xu ging 1987 ins Ausland. Er sagte, dass er damals leidenschaftlich arbeitete und den "Ruf der Zukunft" erwartete. "Das war unser Diskussionsthema: Ob das Auslandsstudium Chancen beeinträchtigen könnte, dass wir uns in der Zukunft der Gesellschaft widmen würden. Damals dachten wir nicht wie heutige Auslandsstudierende an die Möglichkeit, eigene Unternehmen zu errichten."

Offensichtlich hatten damalige Studenten nach dem Abschluss nicht so viele Alternativen wie heute. "Ein damaliger Absolvent der Beijinger Fremdsprachuniversität fragte sich: Sollte ich Minister oder Professor werden? Es schien, dass es für ihn nur zwei Wege gibt: entweder in der Politik oder im Erziehungswesen."

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Quelle:  China Newsweek

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