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30. 07. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Nach dem Studiumsabschluss arbeitete Xu Xiaoping an der Peking-Universität. Einer seiner Kollegen hatte die Chance, an der Harvard Law School zu studieren. Allerdings entschied er sich schließlich nicht zu gehen. "Nun ist er zu einem Mitglied der Partei- und Staatsführung geworden. Ich möchte nur sagen, dass wir vor 25 Jahren ein soziales Ideal hatten. In Übereinstimmung mit diesem Ideal war das Auslandsstudium kein Ziel, sondern nur ein Mittel."
Bis 2002 hat Xu Xiaoping schon sieben Jahre in der New Oriental School gearbeitet. Er rief auf: "blindes Auslandsstudium zu vermeiden und beim Auslandsstudium auf eine Heimkehr abzuzielen". Er sagte, dass das mit seinen persönlichen Erlebnissen zu tun habe und seinen damaligen Gefühlen entspreche.
Xu zufolge war bis in die Mitte der 1980er Jahre seine Leidenschaft für ein Auslandsstudium nicht stark. "Damals hatten wir überhaupt keine Ahnung, warum man ins Ausland gehen sollte. Es war mir völlig unklar. Ich wusste nicht, was das Auslandsstudium bringen könnte. Da sagte einer meiner Freude zu mir, der jetzt ein ausgezeichneter Experte ist, dass er dadurch viele Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Fernseher und Waschmaschine habe besorgen können. Als Intellektueller der Peking-Universität fand er durch die Erfüllung dieser Familienpflichten ein psychologisches Gleichgewicht, da es ihm moralisch unrichtig erschien, ins Ausland zu gehen."
"Auslandsstudium hat meine Geistwelt verändert"
Xu musste Geld wechseln, bevor er ins Ausland ging. Damals durfte jeder Chinese höchstens 100 US-Dollar wechseln. Er traf bei der Wechselkasse einen Amerikaner, der Devisenwechselscheine über 10.000 Yuan hielt. "Ich hatte noch nie so viel Geld gesehen. Ich dachte, wenn ich weiter an der Peking-Universität bleibe, kann ich in einem Monat nur 100 Yuan verdienen. Für 10.000 Yuan müsste ich noch mehrere Jahre arbeiten. Dies ließ mich am ganzen sozialen Wertsystem zweifeln: Wir wurden immer gelehrt, dass unser System überlegen sei. Zumindest in dieser Frage sind wir nicht überlegen."
Xu ging mit Verwirrung und Schmerzen in die USA.
Ein Freund brachte ihn zu einem Supermarkt. "Im Supermarkt fanden sich Hunderte von Fässern von Käse, verschiedene Milchprodukte und Früchte aus aller Welt. 1987 befand sich China wegen hoher Inflation in einem Kaufpanik. Fast alle Waren in den Geschäften waren ausverkauft. Vor meiner Auslandsreise erwarb ich in einem Kaufhaus in Shanghai nur ein Radio im Wert von 20 Yuan. Ehrlich gesagt, war ich angesichts der Situation nicht verzweifelt, sondern dachte, dass unser gutes System ein Regal ist, auf den noch Waren zu legen sind."
In einer Buchhandlung fand Xu verschiedene Zeitschriften und Bücher, die in China verboten waren. "Aber ich fand es nicht schlecht: Es schien, dass sich große Ideen perfekt mit einfachen menschlichen Gefühlen verbinden könnten."
Xu war von einer weiteren Szene tief beeindruckt.
Im Oktober 1987 erlebten die USA einen schwarzen Montag, einen Börsencrash. "Ich traf den letzten Tag des Jahres in eine kleine Stadt in Ohio ein. Die Weihnachtsbeleuchtung an der Tür jedes Haushalts wurde noch nicht weggenommen. Ich sah hier nicht Traurigkeit und Zusammenbruch, sondern ein Märchenland, das oft in meinem Traum erschien war und die kaum mehr als zehn Flugstunden von China entfernt liegt. Angesichts dieses Unterschieds vollzog sich ein tiefgreifender Wandel in der Geistwelt eines 30-jährigen chinesischen Intellektuellen. All dies legte die geistige Basis für mein lebenslanges Streben."
Xu sagte, dass er sich zwar mit der Musik befasse. Aber für ihn sei seine wichtigste Ernte nicht in seinem Fach, sondern im Verständnis für die westliche Gesellschaft und Kultur.
Quelle: China Newsweek
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