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22. 09. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die verschiedenen Strömungen bei der Produktion von Fernsehserien in China spiegeln die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte wider. Hier lesen Sie einen kurzen Abriss dieser Geschichte.
Nicht alle chinesischen Städte haben ein Kino oder ein Internetcafé, aber fast jede Familie hat ein Fernsehgerät. Für die meisten Chinesen ist das Fernsehen, das am leichtesten zugängliche Medium, um sich über die Welt zu informieren.
Chinas erste Fernsehstation, Beijing TV, wurde 1958 gegründet, aber Fernsehen wurde erst mit Beginn der Reform und Öffnung 1978 zu einem weit verbreiteten Format. Man kann einen Eindruck von der chinesischen Gesellschaft ab diesem Jahr bis heute bekommen, wenn man die beliebtesten Fernsehserien analysiert.
1980-85: Die Anfangsphase
Wichtige Serien: 18 Jahre bei den Feindlichen Truppen (Diying Shibanian); Huo Yuanjia; Der Bund (Shanghai tan)
Während der Anfangsjahre des chinesischen Fernsehens griffen viele Drehbuchschreiber auf die noch nicht lange zurückliegenden Kriege zurück. In der 1981 gedrehten Serie 18 Jahre bei den Feindlichen Truppen wird die Geschichte eines kommunistischen Helden erzählt, der in die Ränge der Guomindang-Truppen eingeschleust wird.
Es ist auffällig, wie armselig die Fernsehproduktion damals war, wenn man sich erinnert. Die Darsteller mussten mit ausgeliehenen Kostümen, die an die einzelnen Schauspieler angepasst wurden, auskommen. Es gab nicht genügend passende Hosen für alle Schauspieler. Acht Soldaten hatten nur zwei Paar Hosen, also standen die zwei mit passenden Hosen stets vor den anderen. Die Mützen waren zu klein zum Aufsetzen, daher mussten die Schauspieler sie in ihren Händen tragen. Die Handlung der Serie löste unter vielen ehemaligen geheimen Kommunisten Kontroversen aus, die sich darüber beklagten, dass die Handlungen der Hauptrolle zu naiv waren, als dass er 18 Jahre lang unter dem Feind hätte leben können. Dennoch war die Serie beim Publikum sehr beliebt. In jenen Tagen konnte eine armselige Produktion die Neugier der Leute nicht stoppen und Fernsehen war noch eine junge Unterhaltungsform.
Mehrere in Hong Kong produzierte Serien verursachten in China ebenfalls Aufruhr. Huo Yuanjia, eine Serie über das Leben eines berühmten Kung-Fu-Meisters aus dem Jahr 1983, überzeugte das Publikum mit einer realistischeren Szene und Geschichte. Kung-Fu war schon lange ein beliebtes Thema für Theaterstücke in China. Die Serie wurde mehrfach neu verfilmt. Unter den erfolgreichsten Neuverfilmungen war Jet Lis Filmbiografie, die sowohl in China als auch in Nordamerika beliebt war.
Der Bund mit Chow Yun-fat in der Hauptrolle, war in ganz Asien ein Hit, genauso wie in China. Die Serie beschrieb Aufstieg und Fall eines Gangsters im Shanghai der 1930er und machte Chow zu einem Superstar. Seine markante Bekleidung mit einem weißen Schal und einem schwarzen Trenchcoat, wurde von jungen Fans in großem Umfang nachgeahmt.
1986-90: Geschichte und Wirklichkeit
Wichtige Serien: Der Traum der Roten Kammer (Hongloumeng); Die Reise nach dem Westen (Xiyou ji); Neue Stars (Xin xing)
Die TV-Serien dieser Zeit beschäftigten sich häufig mit klassischen chinesischen Romanen. Es dauerte beispielsweise drei Jahre, um den Traum der Roten Kammer fertig zu verfilmen, der 1987 veröffentlicht wurde. Es handelt von den Höhen und Tiefen von vier reichen Familien des alten Chinas. Die Fernsehserie wurde sofort zu einem Klassiker.
Die Reise nach dem Westen, eine dramatische Geschichte über die turbulente Reise eines Mönchs und seinen drei Schülern, machte Zhang Jinlai, den Darsteller des Affenkönigs, zu einem Star in China. Die Serie führte den chinesischen Zusehern erstmals spektakuläre Effekte vor, obwohl diese Effekte mit heutigen Standards gemessen sehr plump waren.
Die Geschichten der beiden Romane sind fast jedem Erwachsenen in China vertraut und die Fernsehversion fesselte Millionen Zuseher.
Ambitionierte Geschäftsmänner, eine aufsteigende Gruppe auf der sozialen Leiter, erregten in China ebenfalls große Neugierde. Viele Leute waren neugierig, wie ihr Leben wohl aussehen mag, und bewunderten gleichzeitig ihren Mut und Scharfsinn. Neue Stars, eine Serie über einen dynamischen Unternehmer, erreichte eine große Anhängerschaft. Der Schauspieler Zhou Lijing sinnierte darüber, wie die Leute einen Jungunternehmer erträumten: schlank aber stark, mit einem ernsten Gesicht; kein Mann vieler Worte aber rascher Entscheidungen.
Quelle: China Daily
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