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03. 12. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Aufgrund der Höhenlage leiden in Tibet überdurchschnittlich viele Kinder an angeborenen Herzerkrankungen. Aber der autonomen Region auf dem tibetischen Hochplateau fehlt es an qualifizierten Ärzten und Reihenuntersuchungen zur Frühdiagnose.
So atemberaubend Tibets Gebirge auch seien mögen, sie haben auch eine dunkle Seite, besonders für die dort lebenden Kinder. In der Region gibt es nur sehr wenig Ärzte, die die steigende Anzahl an Herzerkrankungen bekämpfen können. Der ruhige Yamdroyum See und der 7620 Meter hohe Berg Nojin Kansa im südtibetischen Landkreis Langkazi repräsentieren mehr als nur atemberaubende Schönheit. Die kleinen und großen Klöster und Altäre in der Region empfangen endlose Ströme an Gläubigen die von überall herkommen, ihre Gebetsmühlen drehen und Gebete singen.
So religiös wie die ältere Generation verehrt auch die 11 Jahre alte Gaesang Yangzom das weite Land, das durchschnittlich über 4500 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Für sie sind die immer währende dünne Luft und die heftigen Stürme Im Winter selbstverständlich. Aber eines Tages weinte sie. Ein medizinisches Team von Experten der pädiatrischen Kardiologie aus Beijing, Lhasa und Pittsburgh in den Vereinigten Staaten diagnostizierten bei der Schülerin der Grundschule Langkazi Wanquan eine angeborene Herzkrankheit. Die Ärzte erklärten, dass sie ohne rechtzeitige Behandlung an Herzversagen oder Herzinnenhautentzündung, einer tödlichen Komplikation, die durch eine bakterielle Infektion ausgelöst wird, sterben könnte.
Eine zweitägige Untersuchung der Ärztegruppe ergab, dass sieben von 995 Kindern, vom Säuglingsalter bis zu 14 Jahren alt, an einer ernsthaften angeborenen Herzerkrankung leiden. Gaesang Yangzom war eines der Kinder. Sie wird zu einer kostenlosen Operation am offenen Herzen in das Beijinger Anzhen Krankenhaus geschickt und erhält dort einen Herzkatheter. "Die meisten tibetischen Kinder mit einer Herzkrankheit werden aufgrund der Höhenlage noch im Kindesalter sterben, sagt Dr. Bradley B. Keller, Leiter der Abteilung für pädiatrische biomedizinische Innovation und Entwicklung am Kinderkrankenhaus von Pittsburgh. "Würden sie schon im jungen Alter eine derartige Diagnose erhalten, könnten sie ein normales und produktives Leben führen, da die Einsetzung eines Herzkatheters nur eine Stunde dauert, aber ihr Leben fundamental verändern würde."
Bei seiner zweiten Reise nach Tibet und der siebten Reihenuntersuchungen seit 2004, haben Dr. Keller und seine chinesische Kollegin Dr. Gu Hong, die die Abteilung für pädiatrische Kardiologie des Beijinger Anzhen Krankenhauses leitet, detaillierte Behandlungspläne für Kinder mit Herzgeräuschen, die kränksten der Kinder, erstellt, damit sie die frühestmögliche Behandlung bei geringstem Risiko erhalten können. Felduntersuchungen In Kindergärten und Schulen in den Jahren 2005 und 2006 ergaben, dass angeborene Herzkrankheiten in Tibet bei 12 bis 14 von 1000 Kindern auftreten, Sterbefälle und Kinder die aufgrund ihrer Erkrankung zuhause bleiben, ausgeschlossen. In den niedrig gelegenen Gegenden beträgt das Verhältnis zwischen sechs und acht von 1000.
Der "offensichtliche Grund" für das höhere Auftreten von Herzerkrankungen in Tibet sei der niedrige Sauerstoffgehalt, sagt Gu. Daneben seien aber auch Hygiene, Ernährung, Mangel an Folsäure, die für die Herzentwicklung des Embryos von großer Bedeutung ist, sowie Ehen zwischen engen Verwandten verantwortlich. Das größte Hindernis für eine frühere Diagnose der Erkrankung sei aber ein "geringes Bewusstsein", da die lokalen Anwohner an die schwierigen Lebensbedingungen gewohnt seien und daher Frühsymptome wie schnelle und harte Atmung sowie eine bläuliche Verfärbung als etwas selbstverständliches ansehen.
"Angeborene Herzkrankheiten sind in niedrig gelegenen Gebieten keine große Angelegenheit. Aber im Falle Tibets ist eine Behandlung der Erkrankung schwierig", sagt Gu, während sie ihre Schläfen massiert, um ihre Höhenkrankheit zu bekämpfen. Am Nachmittag des ersten Tages der Reihenuntersuchung wurde der amerikanische Spezialist für Ultraschall, Rocky Wilkes, zu einer Notfallbehandlung in das lokale Krankenhaus geschickt, nachdem er drei Flaschen Sauerstoff aufgebraucht hatte. Gu verlor auf ihrer ersten Reise nach Tibet nach einer mehrstündigen Operation in Lhasa, der Hauptstadt Tibets, das Bewusstsein. Die physiologischen Veränderungen sind die größte Herausforderung, der sich Ärzte gegenübersehen, die nicht aus Tibet stammen.
(Teil 2 morgen)
Quelle: China Daily
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