Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Kultur | Schriftgröße: klein mittel groß |
04. 12. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Aufgrund der Höhenlage leiden in Tibet überdurchschnittlich viele Kinder an angeborenen Herzerkrankungen. Aber der autonomen Region auf dem tibetischen Hochplateau fehlt es an qualifizierten Ärzten und Reihenuntersuchungen zur Frühdiagnose.
Ein anderes Problem bereitet ihnen aber genauso große Kopfschmerzen wie den lokalen Ärzten: die Geographie und mangelhafte medizinische Ressourcen. So geben offizielle Zahlen die Bevölkerung des Landkreises Langkazi mit 34.000 an, bei durchschnittlich 480 Geburten jährlich. Allerdings gibt es in den staatlichen Kliniken der Region insgesamt nur 24 medizinische Mitarbeiter. "Bei einer soweit verstreut lebenden Bevölkerung, von denen einige sogar Nomaden sind, ist es für die Ärzte nicht einfach, in den ländlichen Regionen ihre Patienten zu finden", sagt Gu.
Arztbesuche sind für die Bauern und Hirten der ländlichen Regionen schwierig. In dem Dorf Dobulong im Landkreis Langkazi musste Gonggar Ringzhub über zwei Stunden lang anstehen, um seinen sechs Jahre alten Enkel, Dainzin Quzhen, von Ärzten untersuchen zu lassen. Der 66 Jahre alte Rentner, ein ehemaliger Mitarbeiter eines lokalen Handelsunternehmens, traute den beiden Barfußdoktoren in seinem Dorf nicht. Sie verfügen über keine ausreichende klinische Ausbildung, sie praktizieren zuhause und sind oft nicht erreichbar, da sie, wie die anderen Landbewohner auch, auf dem Land arbeiten oder Kräuter anbauen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. "Bei leichten Erkrankungen sind die Barfußdoktoren ausreichend. Aber bei ernsthaften Erkrankungen gehen wir für Diagnose und Behandlung in die Kreiskrankenhäuser oder nach Lhasa. Transfusionen und Injektionen können lokal durchgeführt werden, wenn wir die Medizin in den Krankenhäusern besorgt haben", sagt Gonggar Ringzhub.
Vor Jahren war es unter erkrankten tibetischen Bauern und Hirten weit verbreitet, die großen Krankenhäuser zu meiden, um die Ausgaben für eine Behandlung zu sparen. Heute wird weithin der Mangel an fähigen Ärzten und gut ausgestatteten Krankenhäusern beklagt. Durch anhaltende Investitionen der Zentralregierung konnte der Mangel an Arzneimitteln weitgehend behoben werden, aber an fähigen Ärzten besteht immer noch ein großer Bedarf, sagt Wangdue Cering, Leiter des Gesundheitsamtes des Landkreises Langkazi. "Da die Gemeindekrankenhäuser nur über ein oder zwei Ärzte verfügen, kann technisches Training fast nicht stattfinden, da es den normalen Betrieb der Klinik lahm legen würde", beklagt Wangdue.
Den Bauern und Hirten, die sich mit 10 Yuan pro Kopf und Jahr an dem Programm zur medizinischen Kofinanzierung beteiligen, ersetzt die Regierung über 60 Prozent ihrer Ausgaben für Medizin, wobei der Höchstbetrag bei rund 30.000 Yuan pro Jahr liegt. Mehr als 2,37 Millionen Bauern und Hirten profitieren von dem Programm. Im vergangenen Jahr hat die Regierung 230 Millionen Yuan zurückerstattet, 76,7 Prozent der gesamten medizinischen Ausgaben der Bauern und Hirten von rund 300 Millionen Yuan.
Langkazi ist der am höchsten gelegene und am dichtesten bevölkerte Landkreis in Südtibet und bekannt für sein abscheuliches Wetter. Der Landkreis hat Schwierigkeiten, fähige Ärzte anzuwerben. An den Krankenhäusern des Landkreises fehlen 18 Ärzte, fast die Hälfte der genehmigten Quote. "In Tibet haben Landkreise in der Umgebung von Städten oder mit einer niedrigeren Höhenlage oft zu viel medizinisches Personal. Aber es sind die abgelegeneren Gebiete in höheren Lagen, in denen Bauern und Hirten den größten Bedarf an medizinischer Betreuung haben", erklärt Wangdue Cering.
Quelle: China Daily
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Weitere Berichte zum Thema |
-Tibetische Kinder leiden häufiger unter Herzkrankheiten (Teil 1) |
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |