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08. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Xi'an: Der Tag als die Erde stillstand

In dem letztes Jahr in Xi'an eröffneten Hanyang-Ling-Museum werden Terrakottakrieger aus dem Grab des Kaisers Jingdi (188-141 v. Chr.) präsentiert, wie sie bei den Grabungen vorgefunden wurden. Somit erlebt man ein lebendiges Bild der Staatsorganisation zur Zeit der Han-Dynastie.

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Das Hanyang-Ling-Museum birgt eine 2000 Jahre alte Grabstätte. (Fotos: Victor Paul Borg)

Bei dem groß angelegten Grabhügel des Kaisers Jingdi, dem vierten Kaiser der Han-Dynastie (206 v.Chr. – 220 n.Chr.) blieb die Geschichte nicht stehen, als er 141 v. Chr. bestattet wurde. Im Hanyang-Ling-Museum, das von Michael Petzet, dem Präsidenten des Internationalen Rats für Denkmalpflege, als "außerordentlicher Erfolg und Modell für andere Denkmalschutzprojekte" gepriesen wurde, wird die Geschichte erneut aufgezeichnet.

Es ist ein lebendiges Museum für Archäologie und das weltweit erste, das eine neue Methode zur Konservierung von Relikten vor Ort entwickelt. "Das schwierige daran ist, das man bei der Grabung mit verschiedenen Substanzen zu tun hat, darunter Töpferware, Keramik, Metall und Holzfragmenten", erklärte Vizemuseumsdirektor Wang Baoping. "Der Großteil des Materials ist Ton, und bei Ton ist es wichtig, zu verhindern, dass er springt. Metall wiederum benötigt eine trockenere Umgebung als die meisten anderen Materialien. Daher experimentieren wir noch mit der Feineinstellung der optimalen klimatischen Einstellungen für die verschiedenen Materialien."

Das letztes Jahr eröffnete Hanyang-Ling-Museum liegt in der Nähe von Xi’an, das für seine Terrakottaarmee bekannt ist. Die Baukosten betrugen 100 Millionen Yuan und es bietet einen authentischeren und lebendigeren Eindruck, als das berühmtere Terrakottamuseum, wo Rekonstruktionen ausgestellt sind. Im Hanyang-Ling-Museum werden die Relikte ausgestellt, so wie sie bei der Grabung gefunden wurden. Die Besucher gehen über einen Glasboden und blicken hinunter auf die Terrakottafiguren, die eine Nachbildung des Staatsapparats von Han Jingdis Kaiserreich sind. Es ist wie eine ganze alte Stadt, die verschüttet wurde und jetzt regelrecht aus der Erde schaut. "Indem wir die historische Umgebung intakt lassen", sagt Wang, "ist es wie ein Spiegel des Staates. Man kann die Organisation des Staates am Arrangement des Grabhügels erkennen."

Der riesige Grabhügel, der ein über Gräbern errichteter Erdhügel ist, enthüllt einen Staat, der effizient, organisiert und wohlhabend war. Die Kaiser glaubten sogar, dass sie den gesamten Staat für eine ewige Regentschaft im Leben nach den Tod mit sich nehmen könnten und es wird geschätzt, dass Jingdi während seiner 17-jährigen Herrschaft 30 Prozent der Staatsressourcen zur Erfüllung dieses Traums aufwendete.

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Quelle: China Daily

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