Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Kultur Schriftgröße: klein mittel groß
12. 01. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Warum Chinesischlernen im Jahr des Büffels einfacher ist

Die Studie hat sich für mich als richtig erwiesen, denn ich war anfangs jeden Tag glücklich. Ich wachte morgens auf, sah aus dem Fenster auf die Straßen in Beijing und dachte: "Wow, ich lebe in China." Diesen Enthusiasmus verspürte ich ungefähr fünf Monate lang, bis der Winter einbrach. Wenn auch meine Stimmung und mein Enthusiasmus ein wenig nachließen, war ich immer noch besseren Mutes als zu der Zeit, bevor ich hier angekommen war.

Doch rund ein Jahr nach meiner China-Mission passierte es. Meine Stimmung ging deutlich bergab, weil ich mich völlig isoliert von 99,9 Prozent der Menschen fühlte, die hier leben. Es passierte bei einem Ausflug in der wunderschönen historischen Stadt Lijiang in der Provinz Yunnan. Es ist ein atemberaubender Ort, aber ich konnte mit niemanden sprechen, und niemand konnte mit mir sprechen. Die hundert Wörter, die ich konnte, reichten nicht.

Ich kündigte kurzerhand meinen Job bei China Daily und erklärte meinem Chef, dass ich eine Sprachschule besuchen müsse. Wir fanden einen Kompromiss, und mein Chef gab mir frei zum Lernen. Seit 18 Monaten nehme ich Einzelunterricht, zwölf Stunden pro Woche – und kann immer noch nicht besonders gut sprechen. Aber immerhin kenne ich mittlerweile über 2.500 Wörter und könnte zurück nach Lijiang gehen und eine bessere Zeit dort genießen. Ich habe den Weg zur Hälfte gemeistert.

Mein Hörverständnis ist um Einiges besser als meine Konversationsfähigkeit, doch sobald Leute schnell sprechen – will heißen: normal sprechen – bin ich aufgeschmissen. Chinesisches Fernsehen ist mir immer noch ein Rätsel. Ich bin normalerweise fünf Sekunden im Rückstand, bis ich ein wenig verstehe, wovon die Rede ist. Aber ich sehe weiterhin fern und konzentriere mich. Ich muss diese 800 Stunden schaffen, und bis jetzt habe ich 500 Stunden abgearbeitet.

Doch als Lernender hat man einige wunderbare Momente der Erleuchtung auf seinem Weg, das passiert mir alle paar Monate. Die vier Töne beginnen, anders für mich zu klingen, vor Wochen neu gelernte Wörter prägen sich ein und selbst so manche Zeile an Schriftzeichen macht plötzlich Sinn.

Wer Chinesisch lernen möchte und einen Vollzeitjob hat, wie viele der in China lebenden Ausländer, wird einen längeren Weg haben, aber nichts ist unmöglich. Der chinesischen Astrologie zufolge arbeitet der Büffel hart, geduldig und methodisch, mit Intelligenz und reflektiertem Überdenken. Hinter dieser äußeren Erscheinung liegt ein positiver Geist.

   zurück   1   2  


Quelle: China Daily

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr