Dieses Gericht, für das Hangzhou so berühmt ist, wird traditioneller Weise in Dämpfkörben aus Bambus serviert, in denen jeweils acht bis zehn Xiaolongbao sind. Die Art, wie die Kellner und Kellnerinnen die Dämpfkörbe servieren, ist spektakulär. Die Behälter sind hoch bis über ihre Köpfe aufgetürmt und der unwiderstehliche Duft dringt einem schon in die Nase und macht einem den Mund wässrig, bevor man noch die Essstäbchen in die Hand nimmt. Der Preis für Xiaolongbao hat sich in den letzten zehn Jahren auf 10 Yuan pro Korb verdoppelt, aber es ist noch immer ein billiges, leckeres Essen.

In den letzten Jahren eröffnete Zhi Wei Guan zahlreiche Filialen in der ganzen Stadt. Das Hauptlokal liegt in der Renhe-Straße und ist das beste von allen. Es ist beinahe neun Jahre her, dass ich Hangzhou verlassen habe. Obwohl ich zahllose Restaurants in ganz China kenne, in denen es Xiaolongbao gibt, habe ich sie dort nie gekostet, aus Angst, dass weniger gute Teigtaschen meine Liebe zu diesem Gericht ruinieren könnten.

Wenn ich nach Hangzhou komme, ist es allerdings jedes Mal der Himmel für meinen Magen. Keine Diät mehr, keine Idee von Selbstkontrolle, ich verschlinge Xiaolongbao bis mir übel ist. Was für eine Wonne!

Es gibt aber auch noch andere köstliche lokale Spezialitäten, die man in Hangzhou unbedingt essen sollte, beispielsweise Hundun (gefüllte Teigtaschen in einer Suppe), Cairu-Tofu (salziges Gemüse mit Tofu) und Mao’erduo (eine Art Nudeln in Form von Katzenohren). Keines dieser Gerichte sollte einen mehr als 20 Yuan kosten. Und es ist nicht so, dass sie nur für Touristen gemacht werden, auch Einheimische essen sie.

Und wenn Sie eine Frau sehen, die mit einem glücklichen Lächeln zwei Körbe voller Xiaolongbao verdrückt, sagen Sie "Hallo". Das bin nämlich wahrscheinlich ich.