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10. 04. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Zensiert in China. "Der Shinjuku-Zwischenfall" regte auf dem Festland schon für Aufsehen, da er möglicherweise von der Zensurbehörde wegen seiner gewaltsamen Szenen verboten werden wird. Chan bestand jedoch als Produzent tapfer drauf, dass Regisseur Yee den Film dreht, der ursprünglich geplant war. Anstatt wütend, ungehalten oder empört zu sein, nimmt Chan das ganze jedoch locker. Er gibt offen zu: "Ja, vielleicht verlieren wir den Chinamarkt für "Der Shinjuku-Zwischenfall". Doch ich bin da ein bisschen egoistisch: es macht mir nichts aus, da ich im Westen ja bereits einen riesengroßen Markt habe. Als wir den Zensoren eine geschnittene Version vorlegten, war der Film einfach nicht mehr gut. Wir konnten nicht zwei völlig unterschiedliche Filme machen. Wollten wir also den chinesischen Markt erobern, würden wir den anspruchsvollen europäischen Markt verlieren. Die Chinesen wissen ohnehin, wie sie den Film sehen können, wenn sie ihn sehen wollen – daher entschieden wir uns für den Weltmarkt."
Doch nicht alle Produzenten denken so, und Chan weiß, dass seine Branche einzigartig ist. "Malaysia, beispielsweise, ist auch ein großer Markt. Doch in einem Film für dort darf kein Polizist sterben, das ist doch langweilig. Und dann ist da noch Singapur…" sagte Chan und verdrehte die Augen. "Jedes Land hat seine eigenen Gesetze. Wenn man an einem Ort Geschäfte machen will, muss man sich an die dortigen Gesetze halten. Geht man nach Russland, befolgt man russische Gesetze. Will man die dortigen Gesetze nicht befolgen, geht man nicht dort hin. So einfach ist das."
Bis jetzt war Jackie Chan der Held in fast allen von ihm produzierten Filmen. Doch es gibt Ausnahmen: "Rice Rhapsody", "House of Fury", "Everlasting Regret" und "Run Papa Run". Sie alle wurden von Chan produziert und er wolle weiterhin die Filme anderer Regisseure produzieren. Chan ist ein Arbeitstier. Er kam nach Hongkong zurück für das Filmfestival, nachdem er gerade eine Szene in den Bergen Chinas gedreht hatte, und er wird danach in ganz Asien für "Der Shinjuku-Zwischenfall" die Werbetrommel rühren. Im Mai beginnt er dann mit dem Dreh von "Kung-Fu Kid", danach geht’s gleich weiter mit "Zodiac".
"Manchmal frage ich mich warum. Doch ich höre nie auf – ich mag die Arbeit. Sie ist für mich wie Ferien. Man erfindet Probleme und löst sie, hat Spaß mit der Crew und geht manchmal an ein paar Sitzungen. Wissen Sie, was ich als einziges Hasse? Interviews…" bekennt Chan. Er fährt mit seiner typischen Jackie-Chan-Haltung fort: "Doch man kommt nicht um sie herum. Man stellt sich vor die Reporter und lächelt. Dann kommen Menschen mit den ganzen falschen Floskeln wie "Oh ich liebe Sie", "Danke, Danke vielmal" und so weiter. Danach die Fragen, die Diskussionen, das Fernsehen, morgen Taiwan, dann Malaysia, danach Singapur… und Tag für Tag dieselbe Aufgabe, das gleiche Thema…" Doch es ist wirklich schade, dass Jackie Chan die Interviews hasst. Er gibt nämlich wirklich gute.
Quelle: China Daily
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