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15. 05. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
The Hutong war das Resultat dieser Erkenntnis, das Shine in den Sinn kam, als sie dortige Reiseführer unterrichtete. Sie und Thirlwall wussten sehr wohl, dass viele derjenigen, die China besuchten, Interesse haben, mehr als nur Fotos von der Verbotenen Stadt und der Großen Mauer zu schießen. "Die Hutong ist für Leute, die eine andre Seite von China kennen lernen möchten", meint der 31-jährige Thirlwall. "Zu wissen, dass die Leute etwas mitnehmen, ist eines der Erfolgserlebnisse. Hinter der Idee steckt nicht Geld, sondern eine Gemeinschaft aufzubauen."
Shine und Thirlwall machten sich auf die Suche nach dem richtigen Ort dafür, und fanden eine Hutong. "Hutong ist für mich gleichbedeutend mit Beijing", meint Thirlwall. "Diese Strukturen sind einzigartig für Beijing und sehr repräsentativ für die Stadt, wenn auch mittlerweile nicht mehr viele von ihnen übrig sind." Sie fanden ein Haus in einer Hutong und renovierten über sechs Monate die acht Zimmer, indem sie Wände niederbrachen und die Räume erweiterten. Die Hutong besteht nun aus einer Küche, einer großen Halle, einem kleinen Zimmer für Shine und einem privaten Teezimmer.
Im Oktober 2007 eröffneten Shine, Thirlwall und ihre Freunde Celestina und Alex Tan The Hutong, und zwar zunächst mit drei hauptsächlichen Aktivitäten - Tee, TCM und Kochen. Die Hutong-Gemeinde wuchs schnell auf 27 motivierte Lehrer aus aller Welt an. Die Organisation bietet nun 34 verschiedene Workshops an.
Die Lehrer – unter ihnen Shine und Thirlwall – bilden eine gemischte Gruppe. Shine unterrichtet Kunst, Thirlwall, Celestina und Joel Shuhat leiten die Tee-Workshops und haben ihr zugehöriges Teegeschäft. Alex Tan unterrichtet TCM und hat seine eigene Praxis. Sandra gibt Kochkurse für Gerichte aus Sichuan und entwirft Webseiten, und Gulistan leitet den Nudel-Workshop und ist gleichzeitig Künstler und Lektor. The Hutong hat sogar einen Nachbarn involviert, der Koch in einem Restaurant ist, und nun Kochkurse für Gerichte aus Südchina gibt.
Doch die richtigen Leute zu finden, meint Thirlwall, sei nicht leicht. "Viele Leute sind gut in vielen Dingen. Aber nur wenige können auch unterrichten", meint er. "Ich habe einige sehr nette Leute kennen gelernt, aber sie waren nicht die besten Lehrer." Shine betont, dass jeder, der in The Hutong arbeitet, dies aus seinem eigenen Interesse heraus tut. Daher habe die Organisation eine natürliche Evolution erlebt. The Hutong könne bestehen, weil keiner der Lehrer finanziell von ihr abhängig sei. "Jeder hat eine Arbeit, doch die Lehrer sind hier, um ihre Leidenschaft auf andere zu übertragen", meint Thirlwall.
Beispielsweise plant Shine aus ihrem Interesse am Aktzeichnen nun, Workshops für Aktzeichnen zu starten. "Ich habe mit dem Aktzeichnen in China begonnen, weil ein Freund von mir, der das in Australien gemacht hat, hier war, und dann wollte ich es weitermachen", erzählt sie. "Wir sind an unseren jeweiligen Interessen gewachsen. Es ist wirklich eine Entscheidung des Lebensstils, fremden Kulturen ausgesetzt zu sein." Mittlerweile verbringt sie sogar die langen, kalten Winter in der Hutong ohne Heizung und heißes Wasser. "Manchmal gehe ich rüber zu Freunden für eine heiße Dusche", lacht sie.
Shine und Thirlwall sind sich im Klaren darüber, dass China "ihr Gastgeber" ist, und beachten die Nuancen. "Wir spielen keine laute Musik oder Tango auf der Terrasse", so Shine. Thirlwall erzählt, sie hätten eine gute Beziehung zum Vermieter. "Die Beziehung mit den Leuten hier ist sehr wichtig", meint er. "Ein großer Teil von dem, was wir hier machen, verlangt Balance und Respekt. Insofern versuchen wir offen und freundlich zu sein, ohne aufdringlich zu erscheinen."
Quelle: China Daily
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