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03. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Dalis Kampf gegen AIDS: Schwulenbar scheitert an Scham und Medienecho

Die chinesische Stadt Dali hat eine der höchsten AIDS-Raten im ganzen Land. Eine Schwulenbar sollte die Ausbreitung verringern helfen. Angst gepaart mit einem negativen Medienecho lässt das Projekt nun scheitern und hat eine heftige Debatte um das Verwenden von Steuergeldern ausgelöst.

Die Stadt Dali, eine malerische Stadt an einem See in der südwestchinesischen Provinz Yunnan, ist eine der zehn Städte in China, die am stärksten von AIDS betroffen sind. Übertragungen durch Geschlechtsverkehr unter Homosexuellen machen offiziell mehr als die Hälfte der neuen HIV-Infektionen in Yunnan aus. Dali wollte eigentlich eine Bar für Homosexuelle am Weltaids-Tag eröffnen, um der immer größer werdenden Homosexuellen-Gemeinde in China entgegenzukommen. Doch dieser Plan hat in Chinas Medien eine heftige Diskussion um das Verwenden von Steuergeldern ausgelöst.

"Manche meinen, solch eine Bar sei eine Verschwendung von Steuergeldern oder unterstütze indirekt homosexuelles Verhalten", hieß es in der Zeitung Beijing News. "Viele denken, wenn es eine andere Methode gäbe, mit Homosexuellen umzugehen, wäre es nicht nötig, eine solche Bar zu eröffnen."

Der Gründer der Bar, Zhang Jianbo, ein Arzt in Dali, hofft, dass die Bar ein öffentlicher Versammlungsort für homosexuelle Männer werden könne, insbesondere für Dorfbewohner vom Lande, die sich bislang heimlich treffen mussten. Die Bar biete Sexualaufklärung und kostenlose Kondome, wie auch Entertainment und Zusammenkunft, so Zhang in einem Interview mit der Zeitung.

Alle Mitarbeiter der Bar sind Freiwillige einer regierungsunabhängigen Organisation, die sich für die Vorbeugung von AIDS einsetzt. Die NRO erhält jedes Jahr Hilfe in Höhe von etwa 50.000 Yuan von Barry & Martin's Trust und anderen Fonds. Dieses Jahr hat die Stadtregierung Dali insgesamt 120.000 Yuan (umgerechnet 11.639 Euro) für die Forschung und Behandlung von AIDS ausgegeben. Etwas davon erhält auch die Bar. Zu Recht, erläutert Jiang Anmin, Gesundheitsbeamter in Dali, gegenüber der Zeitung: "Wenn nun die Bar dazu beiträgt, die HIV-Übertragungen zu verringern, ist unser Geld gut angelegt."

Die Schwulenbar in Dali

Der Gründer der Bar, Zhang Jianbo

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Quelle: China Daily

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