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27. 01. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Liu Yan – Eine gelähmte Tänzerin ist zurück auf der Bühne

Aber die Ärzte sind der Ansicht, dass die Chance eines solchen Durchbruchs gering sei, da die Nerven, die ihre Wirbel verbinden, schwer beschädigt seien. Mittlerweile hat sie gelernt, die Realität zu akzeptieren. Aufgeben will sie aber trotzdem nicht. "Als ich realisierte, dass ich der Realität [an den Rollstuhl gefesselt zu sein] nicht entkommen konnte, beschloss ich, sie zu akzeptieren", schreibt Liu in ihrem Blog auf Sina.com. "Auch wenn ich immer noch arbeite und tanze, ist es ein großer Unterschied."

Liu hatte im Alter von neun Jahren mit dem Tanzen begonnen und ging mit 18 Jahren an die Beijinger Akademie für Tanz, wo sie für ihre Interpretationen klassischer chinesischer Tanzdramen berühmt wurde. Mit 23 erhielt sie den höchsten Preis in China für Tanz, den Lotus-Preis, für einen originalen Tanz, der das Leben eines Mädchens in der Qing-Dynastie (1644-1911) darstellt, die ihre wahre Liebe verliert.

All dies machte sie zur Top-Wahl als Solo-Tänzerin für die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele. "Liu ist eine perfekte Tänzerin. Den 27. Juli 2008 (den Tag, an dem Liu stürzte), hat sie nicht verdient", meint der berühmte Choreograf und stellvertretende Direktor der Eröffnungszeremonie für die Beijinger Olympischen Spiele, Zhang Jigang. "Liu wird in unseren Herzen immer die Solo-Tänzerin der Eröffnungszeremonie sein." Zhao Ming, einer der berühmtesten Choreografen in China, meint über Liu. "Sie war die talentierteste Tänzerin. Sie hatte die perfekte Taille und die beweglichsten Beine."

Nach einem Monat Rehabilitation wurde Liu zum Zusehen eines Tanzdramas eingeladen. Zuerst lehnte sie ab, aber beschloss schließlich, einen ersten Schritt zurück zum Tanzen zu gehen. "Ich konnte meine Tränen nicht unterdrücken, als ich die Tänzer auf der Bühne sah", erzählt Liu. "Aber mittlerweile kann ich ganz ruhig einer Tanzaufführung zusehen."

Aber Liu war nicht damit zufrieden, nur Zuschauer zu sein. Rund 15 Monate nach dem Unfall ging die Tänzerin zurück auf der Bühne. Am 6. November machte sie bei der Aufführung von Dancecross im Beijinger Poly-Theater mit. In einem schönen roten Kleid saß sie in einem Rollstuhl und tanzte mit ihrem Oberköper. "Anfangs habe ich mich nicht getraut, in den Spiegel zu sehen, aber jetzt kann ich wieder tanzen. Ich bin wirklich froh darüber", so Liu.

Liu macht zurzeit ein Doktorstudium an der Chinesischen Akademie für Kunst und wird das Examen im März machen. "Viel Zeit für die Vorbereitung habe ich nicht mehr", so Liu. "Ich werde mich nach meiner Rückkehr aus Montreal aufs Lernen konzentrieren."

Laut ihrem Blog wird sie ab dem 6. März einmal pro Woche Unterricht an der Beijinger Akademie für Tanz geben. Sie wird außerdem einen Kurs über Tanzgeschichte, Bewegungen und Gestik anbieten. "Ich bin sicher, dass ich es genießen werde, mit Studenten zu arbeiten. Sie zu unterrichten, wird bestimmt toll", schreibt sie in ihrem Blog.

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Quelle: Xinhua

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