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23. 03. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Vom Analphabeten zum Doktor
Im feudalen Tibet war die einzige Möglichkeit, seinen sozialen Status zu verbessern, ein Lama zu werden, daher flehte Geleks Mutter den Gutsherren an, dem fünfjährigen Gelek zu erlauben, am Gottesdienst teilzunehmen, wo er die Schriften studieren konnte. "Der Preis für meine Ausbildung war, dass meine gesamte Familie unbezahlte Arbeit leisten musste", murmelt Gelek. "Wir ahmten den Gesang der alten Lamas nach, aber wir hatten keine Ahnung, was die Schriften bedeuteten und wir wurden bestraft, wenn wir falsch sangen." In den sechs Monaten lernte er nur das tibetische Alphabet mit seinen 30 Buchstaben.
Mit der Reform von 1956 wurde eine Volksschule in seiner Heimatstadt erreichtet und Gelek konnte regelmäßig den Unterricht auf Tibetisch und Chinesisch besuchen. Nach drei Jahren Mittelstufe wurde er für die Gesangsklasse an der Südwest-Universität für Minderheiten aufgenommen, wo er vier Jahre lang Tibetisch-Übersetzen studierte.
1978 registrierte sich Gelek am Institut für Ethnologie an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, um die Geschichte der chinesischen Volksgruppen und vor allem jener in Tibet zu studieren. Und 1986 erhielt Gelek an der Sun Yat-sen-Universität sein Diplom für .Anthropologie. Anschließend begann er am ersten Forschungszentrum für Tibetologie in China zu arbeiten.
Von 1988 bis 1989 unterrichtete Gelek als Gastprofessor an der Indiana-Universität und am UCLA und traf in dieser Zeit den älteren Bruder des Dalai Lamas, Thubten J. Norbu, der ebenfalls an der Indiana-Univerisität unterrichtete. Eines Tages stritten sie. "Thubten sagte, dass die Han-Chinesen und die Tibeter unvereinbar seien wie Wasser und Feuer. Ich widersprach ihm und sagte, dass sich gute und schlechte Menschen nicht durch ihre Volkszugehörigkeit unterscheiden. Es gebe bei allen Völkern gute und schlechte Menschen. Er konnte nicht die Oberhand gewinnen", sagte Gelek gegenüber einem Reporter der Nachrichtenagentur Xinhua. "Vor den demokratischen Reformen war ich ein Leibeigener, während er einer der reinkarnierten Buddhas war, die gemeinsam mit ein paar Aristokraten das ganze Land besaßen und uns Leibeigene dazu zwangen, für sie zu arbeiten", erklärte Gelek. "Aber heute bin ich ein Wissenschaftler der Volksrepublik China und ein Gastmitglied der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften."
Gelek besucht Tibet jedes Jahr. "Die Theorie der nachhaltigen Entwicklung in Tibet in die Praxis umzusetzen und die Modernisierung voranzutreiben ohne die Kultur und die Umwelt zu zerstören, sind die wichtigsten Ziele unserer Forschung."
Im Juli 2008 führte Gelek Gespräche mit dem persönlichen Vertreter des Dalai Lama, bei denen er das im Bau befindliche Tibetologie Museum beschrieb. Demnächst, wenn das staatliche Museum fertiggestellt sein wird, werden dort rund 2000 kostbare Kulturgegenstände und historische Kunstgegenstände öffentlich ausgestellt. Das Motto ist: "Tibet, ein Ort unserer Sehnsucht", sagte Gelek.
Quelle: german.china.org.cn
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