| Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
| Home>Kultur | Schriftgröße: klein mittel groß |
| 08. 10. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
In den letzten Jahren hat die Lust am Chinesischlernen in der ganzen Welt stark zugenommen. Derzeit bieten mehr als 3000 Hochschulen in 109 Ländern Chinesischunterricht an, und die Zahl der Chinesischlernenden ist schnell gewachsen. Diese Nachfrage nach Chinesischunterricht spiegelt wider, dass die Völker der Welt einen Einblick in die traditionelle chinesische Kultur gewinnen wollen, was dazu führt, dass vielerorts Konfuzius-Institute zu sehen sind. Die antike orientalische und nicht mehr so mystische Sprache hat heute mehr Kraft denn je.
Frankreich: Chinesischlernen als Ergebnis einer Wahl aus Vernunft und Gefühl
Vor zehn Jahren konnte die Zahl der Mittelschüler in Frankreich, die Chinesisch lernen, die 5000er-Marke kaum erreichen. Bis September 2009 jedoch wuchs die Zahl auf 25.600 an, während die Gesamtzahl der Chinesischlernenden an Frankreichs Universitäten, Mittel- und Grundschulen bei 44.000 lag. Heute rangiert Chinesisch unter allen Fremdsprachenprogrammen im französischen Schulsystem auf Platz 5. Die Nachfrage nach Chinesischlehrern ist inzwischen von 30 in den 1980er Jahren auf heute 430 schnell angewachsen.
Wang Peiwen hat sieben Jahre als Chinesischlehrerin gearbeitet und ihre eigene Erfahrung mit der Begeisterung für Chinesisch in Frankreich gemacht. Sie hatte am Anfang nur 25 Schüler, jetzt aber hat sie 80 in drei Kursen. Sie ist von der plötzlichen Entwicklung des Chinesischlernens völlig überrascht.
Nach Meinungen von Wang ist die zunehmende Lust am Chinesischlernen in Frankreich das Ergebnis einer Wahl aus Vernunft und Gefühl. China spiele eine immer größere Rolle in der Welt, das Chinabild verändere sich ununterbrochen, und die chinesische Sprache gewinne immer an Bedeutung. Bei der Jobsuche könnten Chinesischkenntnisse nur Vorteile bieten, meint sie. Neben solch vernünftigen Erwägungen haben auch immer mehr Leute aus Neugierde und Leidenschaft an chinesischer Kultur diese nicht leicht zu beherrschende Sprache gewählt. "Das ist der Charme von Chinesisch. Als einzige existierende antike Sprache", so Wang, "hat Chinesisch für Franzosen eine Anziehungskraft."
Russland: Chinesischlernen gibt Einblick in Kultur und Leben des heutigen China
Mit dem Wachsen der nationalen Stärke Chinas und der Verbesserung der strategisch-kooperativen Partnerschaft zwischen China und Russland entsteht auf dem russischen Markt ein großer Bedarf nach Humanressourcen mit Chinesischkenntnissen. Es ist für die Karriere junger Russen inzwischen ein Vorteil geworden, Chinesisch zu können. Die Hochschulen in Russland wissen die Chance zu ergreifen. Sie bieten Chinesischunterricht an und wollen Fachleute heranbilden, die sich auch mit Chinesisch auskennen.
Heute können mehr als 10.000 Studenten und Aspiranten in beinahe 100 russischen Universitäten Chinesisch lernen. Hinzu kommen noch über 2000 Grund- und Mittelschüler.
Die zunehmende Lust am Chinesischlernen hat auch Konfuzius, den Weisen der chinesischen Kultur, nach Russland gebracht. Eine Skulptur von Konfuzius steht heute in den Chinesischkursen, und überall in Russland ist die Sprache von Konfuzius zu hören. Seit der Gründung des ersten Konfuzius-Instituts in der Universität St. Petersburg im Jahr 2005 gibt es in Russland heute bereits zwölf Konfuzius-Institute.
Trotzdem konnte dies die immer zunehmende Nachfrage nach Chinesischkursen nicht befriedigen. In diesem Jahr, zum "Chinesischen Jahr" in Russland, sollen weitere fünf Konfuzius-Institute in den Hochschulen Russlands eingerichtet werden.
Amerika: Chinesisch gilt als Zweite Fremdsprache
Nach einer von dem Bildungsministerium in Amerika unterstützten Umfrage ist die Zahl der Grund- und Mittelschulen, die Fremdsprachenunterricht anbieten, zwischen 1997 und 2008 stark gesunken. Viele Schulen haben den Unterricht von Japanisch, Französisch, Deutsch und Russisch gestrichen, während immer mehr Schulen Chinesisch unterrichten. In mehreren Städten sind auch Konfuzius-Institute und "Confucius Classrooms" zu sehen. Angaben der chinesischen Botschaft in den USA zufolge ist Chinesisch nun nach Spanisch die zweitwichtigste Fremdsprache in Amerika.
Nicht ohne Grund: Amerikanischen Medienberichten zufolge hat sich die allgemeine Vorliebe für Fremdsprachen in den USA stets verändert. Im Kalten Krieg stand Russisch hoch im Kurs, in den 1980er Jahren wandten sich die Amerikaner Japanisch zu und seit dem 11. September 2001 wurde Arabisch wichtiger. Jede Sprache wurde für etwa zehn Jahre lebhaft gelehrt und erlernt und geriet dann wieder in Vergessenheit. Nur das Interesse an Chinesisch, das in den 90er Jahren seinen Aufschwung erlebte, erlebt bis heute eine messbare Dynamik.

Ein amerikanischer Grundschüler lernt Chinesisch.
Ein namentlich nicht genannter Doktor an der Universität Kalifornien erklärte angeblich gegenüber der New York Times, mit dem politischen und wirtschaftlichen Aufblühen Chinas hätten die Amerikaner ein großes Interesse an Chinesisch gezeigt. Das könne nicht schnell vergehen, da Chinesisch die Sprache von 1,3 Milliarden Menschen sei.
Die Begeisterung für die chinesische Sprache ist nach Meinung von Liu Guangyuan von der chinesischen Botschaft in den USA zunächst auf den Aufstieg Chinas und die damit einhergehenden großen geschäftlichen Chancen zurückzuführen. Außerdem spiele, so Liu, auch die zunehmende Zahl chinesischstämmiger Amerikanern eine wichtige Rolle dabei, das Chinesischlernen gesellschaftsfähiger zu machen. Nicht zuletzt würden die großen Bemühungen der chinesischen Regierung, Chinesisch zu verbreiten, Wirkungen zeigen.
Quelle: german.china.org.cn
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
| Kommentar schreiben |
| Kommentare |
|
Keine Kommentare.
|
| mehr |