Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Kultur | Schriftgröße: klein mittel groß |
03. 05. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Mula Bulu liebt nichts mehr, als auf seiner "Qike" zu spielen, einem einfachen Blasinstrument, das aus sieben Bambusröhren besteht. Das Instrument ist einzigartig für die ethnische Gruppe der Jino, die nur aus wenigen Mitgliedern besteht und die in einer abgelegenen Gegend in Xishuangbanna in der Provinz Yunnan lebt.
Die Qike-Musik, der Jino-Dialekt und andere Traditionen wie der Tanz der großen Trommeln, ein Tribut an die Götter, sowieso das Herstellen von Kostümen sind laut Experten wegen des Modernisierungsdrucks vom Verschwinden bedroht. Die Gemeinschaft der Jino war stets durch hohe Berge isoliert. Der einzige Zugang zu ihrem Siedlungsraum bestand aus einem Zaumweg für Karawanen. Die Jino und die Außenwelt blieben einander ein Geheimnis, bis in den 1960er-Jahren eine Straße die beiden in der Nähe gelegenen Städte Mengyang und Mengla verband und damit die Ruhe in den Jino-Bergen für immer zerstörte. Doch sie hatte auch ihre positiven Effekte: Die neue Straße beschleunigte die wirtschaftliche Entwicklung der Region, und die Population der ethnischen Gruppe wuchs von 3.860 im Jahre 1953 auf über 20.000 heute. Interessanterweise waren die Jinos die letzte der 56 ethnischen Gruppen Chinas, die von der Regierung anerkannt wurde. Dies war im Jahre 1979. Der Anerkennung ging eine fast 20 Jahre dauernde Erforschung durch Ethnologen und Anthropologen voraus.
Mula Bulu liebt nichts mehr, als auf seiner "Qike" zu spielen, einem einfachen Blasinstrument, das aus sieben Bambusröhren besteht. Das Instrument ist einzigartig für die ethnische Gruppe der Jino, die nur aus wenigen Mitgliedern besteht und die in einer abgelegenen Gegend in Xishuangbanna in der Provinz Yunnan lebt.
Allerdings hatte die traditionelle Kultur des Jino-Volkes riesige Herausforderungen zu meistern, die durch die kommerzielle Welle seit der Reform- und Öffnungspolitik über das Gebiet geschwemmt sind, sagte Du Yuting, ein pensionierter Wissenschaftler der Akademie für Sozialwissenschaften der Provinz Yunnan. Bereits 1989 hatte Du davor gewarnt, dass 20 Jahre später die Jino-Kostüme verschwunden sein könnten. Den traditionellen Bambus- und Holzhäusern, die hervorragend in die Bergwelt passten, gab er 10 Jahre, während er bis zum Verschwinden der traditionellen Tänze, Lieder und Musik immerhin 30 Jahre veranschlagte. Der Wissenschaftler sagte auch voraus, dass es innerhalb eines halben Jahrhunderts keine Menschen mehr gebe, welche Jino als Muttersprache sprechen. Dabei ist die Sprache für eine ethnische Gruppe ohne eigene Schrift der wichtigste Träger von Traditionen und Kultur. 1995 hatte Du allerdings den Zeitpunkt für das Verschwinden der Kultur um zehn bis 20 Jahre herausgeschoben.
Dus Warnungen kamen zu einem Zeitpunkt, als das Wirtschaftswachstum alleine auf der Agenda zur wirtschaftlichen Entwicklung Chinas stand und traditionelle Kultur und überlieferte Werte auf der Schussfahrt in die Moderne eher ein Nachteil waren. Seine Besorgnis war daher auch von einigen Akademikern als zu pessimistisch bezeichnet worden, wenngleich sie sein Bewusstsein als Forscher für ethnische Studien hochschätzten. Diese Akademiker betonen, dass der vorausgesagte Schicksalstag für diese Kulturen auch zwei Jahrzehnte, nachdem Du Alarm geschlagen hatte, noch immer nicht gekommen sei.
Quelle: german.china.org.cn
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |