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german.china.org.cn | 18. 02. 2013 |
Traditionelle Aufführungen und Tänze gehören zu einem Tempelmarkt einfach dazu.
Traditionell starten die Tempelmärkte, die im Chinesischen "miaohui" heißen, am Tag nach dem Frühlingsfest. Die Beijinger Tempelmärkte waren besonders in der Qing-Dynastie beliebt; der Überlieferung nach wurden einige von ihnen sogar alle zwei Wochen abgehalten. Traditionell bieten kleine Buden Kleinkram und Essen wie kandierte Früchte auf Spießchen, dazu gibt es auch verschiedene Vorführungen wie Oper, Akrobatik, Schattenspiel und Kabarett. Da die meisten Parks und Tempelanlagen in Beijing entsprechende Veranstaltungen anbieten, muss man auch nicht lange suchen – man folgt einfach einem Pulk fröhlich aufgeregter Menschen und landet schließlich mit ziemlicher Sicherheit inmitten eines dieser Volksfeste. Wie so oft in China sollte man auch hier nicht an Platzangst leiden, denn das Gedränge rund um die Verkaufs- und Imbissbuden ist groß. Obwohl die Märkte wie der im Ditan Park bereits um acht Uhr morgens öffnen und die Straßen Pekings aufgrund des chinesischen Neujahrs im Grunde zu dieser Zeit nahezu als menschenleer bezeichnet werden können, muss um den Park ein Heer aus Polizisten den Verkehr regeln.
Der Markt im Ditan-Park ist nicht zuletzt deswegen so beliebt, weil er leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist – er liegt in nördlicher Richtung gegenüber des Lama-Tempels. Neben einem merkwürdig bis skurrilen Angebot an Waren hat sich bis heute eine gewisse traditionelle Verbindung zu religiösen Neujahrsritualen erhalten: Viele Menschen warten mit Räucherstäbchen geduldig in einer langen Schlange, verbeugen sich dann nach altem Ritual drei Mal kunstvoll vor dem Altarfeuer und bitten um Gesundheit und Reichtum im neuen Jahr. Der Altar war einst dem Kaiser vorbehalten, der dort dem Gott der Erde Opfergaben darbrachte, damit er dem Reich der Mitte seinen Segen gab.