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german.china.org.cn | 05. 07. 2013

"Invisible Things": China und Deutschland anhand alltäglicher Dinge kennenlernen Exklusiv

Schlagwörter: Alltag,Thermoskanne,Frankfurter Buchmesse ,Chinesische Dinge,Invisible Things

von Wang Ran, Beijing

Was ist typisch deutsch, was ist typisch chinesisch? Die aussagekräftigsten Antworten erhalten wir vielleicht beim Anblick des Alltäglichen – bei den Dingen, die ein so selbstverständlicher Teil unseres Lebens geworden sind, dass wir sie gar nicht mehr bemerken. In der Ausstellung "Invisible Things" wird uns die Schönheit des Alltags in China und Deutschland bewusst gemacht.

"Die Ausstellung vereint Objekte, Fotografien und Modelle aus China und Deutschland, immer auf der Suche nach dem kulturellen Schlüssel zu den versteckten Hintergründen des Alltags in beiden Ländern. Diese wesentlichen, eine Gesellschaft bestimmenden Elemente lassen beim Betrachter ein Gefühl der Vertrautheit entstehen – eine Vertrautheit dessen, was man täglich sieht, aber kaum wahrnimmt. Und doch sind es eben gerade diese grundlegenden Elemente, die das Leben in der Gesellschaft wertvoll machen", erklärte Wu Xuefu, Kurator der Ausstellung "Invisble Things" am Donnerstag bei deren Eröffnungszeremonie in Beijing.

Briketts für den Kanonenofen, Motorrad-Rikschas, Thermoskannen, bestickte Banner, Mah-Jongg-Spiel, Luffaschwämme, ein Wischmopp, rot-weiß-blau karierte Taschen – dies sind Dinge, die in der chinesischen Ausstellungszone gezeigt werden, während in der deutschen Zone ein Bobby-Car, ein Töpfchen, ein Skatblatt, Faschings-Pappnasen, Seepferdchen-Abzeichen, Birkenstock-Sandalen, Nivea-Creme, Aldi-Tüten, Vollkornbrot und Flaschenbier ausgestellt werden. "Die Dinge sind so alltäglich, dass sie innerhalb der Kulturgrenzen kaum noch in ihrer Eigenständigkeit als etwas Besonders wahrgenommen werden", sagte Dr. Daniel Arnold, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Reihenhaus AG, die die Ausstellung sponsert. "Dieses changierende Moment von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit herauszufinden – das ist das Anliegen dieser chinesisch-deutschen Ausstellung, und auch das Forschungsthema von Herrn Professor Wu."

Seit Jahren beschäftigen sich Wu und sein "Popcorn-Team" mit der Verbreitung der chinesischen Kultur auf der ganzen Welt. "Als ich 2004 eine chinesische Thermoskanne in einem modernen Laden in Paris sah, nahm ich etwas schockiert zur Kenntnis, dass so ein alltägliches Ding in Europa als 'Kunstwerk' betrachtet wird. Die Europäer wissen zu wenig von unserem Leben, von dem China der Gegenwart. Wir sollten unser Land nicht unbedingt nur durch die chinesische Mauer, die Verbotene Stadt und die Olympischen Spiele, sondern auch anhand der alltäglichen Gegenstände präsentieren. Mit dem Buch 'Chinesische Dinge' fangen wir damit an, das China-Image auf eine andere Weise darzustellen."

Auf der Frankfurter Buchmesse 2009 hat "Chinesische Dinge" viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. 2012 wurde die gleichnamige Ausstellung ins Frankfurter Museum für Angewandte Kunst und in die Cubus Kunsthalle gebracht. In Deutschland traf Wu mit Martin Rendel und René Spitz zusammen, und man einigte sich auf eine gemeinsame Ausstellung. "Die gleichen Dinge können in China und Deutschland unterschiedliche Bedeutungen haben. Wie zum Beispiel die rote Unterhose", sagte Dr. René Spitz, Geschäftsführer der Rendel & Spitz GmbH. In China trägt man die rote Unterhose, um die Gefahren im "benmingnian" (chinesisches Sternzeichen, zwölfjähriger Turn des Geburtsjahrs) zu vermeiden.

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