Nachdem private und teils intime Bilder von einigen Prominenten in den vergangenen Tagen im Internet verbreitet wurden, schalten sich nun Apple und das FBI ein. Die Sicherheitslücke in einer iPhone-App könnte möglicherweise für den Datenklau ausgenutzt worden sein.

Eins der Nacktbilder von Kate Upton wird im Internet verbreitet.

Das FBI und Apple haben am Montag umfassende Ermittlungen in die Wege geleitet, nachdem offenbar durch eine massive Hacker-Attacke auf einen Cloud-Speicherdienst eine Flut intimer Bilder von Dutzenden Prominenten im Internet verbreitet wurde.

Anonyme Personen prahlten in Online-Foren damit, Nacktbilder von zahlreichen weiblichen Stars zu haben, einschließlich der Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence und Top-Model Kate Upton.

Berichte legen nahe, dass Hacker private Bilder von Apples iCloud-Speicherdienst "gezockt" haben, ein potenziell peinlicher – und schädlicher – Rechtsbruch für den Technologie-Giganten aus Kalifornien.

Das FBI hat sich der Jagd auch angeschlossen, heißt es in anderen US-Berichten.

Einige der Bilder waren zuvor in Internet-Foren verbreitet worden und andere könnten scheinbar Fälschungen sein. Einige große Stars drückten jedoch ihre Empörung aus und drohten mit rechtlichen Schritten.

"Das ist eine eklatante Verletzung der Privatsphäre. Die Behörden wurden kontaktiert und werden jeden verfolgen, der die gestohlenen Bilder von Jennifer Lawrence verbreitet", erklärte Lawrences Agent gegenüber Unterhaltungsmedien.

Uptons Anwalt Lawrence Shore sagte gegenüber Us Magazine: "Wir beabsichtigen, jeden so umfassend wie möglich zu verfolgen, der diese Bilder verbreitet oder dupliziert."

Sonntagabend begann Twitter damit, Konten zu sperren, über welche zu den Lawrence-Fotos verlinkt wurde, berichtete die Technologie-Nachrichten-Webseite Mashable.

Unter den zahlreichen Prominenten, deren Bilder angeblich gestohlen wurden, befinden sich die Sängerin Avril Lavigne, Schauspielerin Hayden Panettiere und US-Fußballstar Hope Solo.

Sängerin und ehemaliger Nickelodeon-Star Victoria Justice sagte, die Bilder, die sie angeblich nackt zeigen würden, seien alles andere als echt.

Ein Sprecher der Schauspielerin und Pop-Star Ariana Grande sagte gegenüber BuzzFeed, dass die Bilder, die angeblich von ihr seien, "komplett gefälscht" seien.

Die Horrorfilm-Schauspielerin Mary Elizabeth Winstead bestätigte jedoch, dass einige ihrer privaten Bilder verbreitet wurden, und verurteilte diejenigen, die sie gestohlen und verbreitet haben.

Das Ausmaß des Datenklaus wurde am Sonntag offensichtlich, als Nutzer von 4chan, einer Webseite, auf der Bilder veröffentlicht und diskutiert werden und deren Online-Community in der Vergangenheit wegen Frauenfeindlichkeit kritisiert wurde, damit begannen, die Bilder auszutauschen.

Einige weitere Mainstream-Nachrichten- und -Unterhaltungs-Webseiten griffen die Geschichte auf und verlinkten trotz juristischer Drohungen und der öffentlichen Empörung einige der Bilder, bevor diese entfernt wurden.

Die Technologie-Nachrichten-Webseite The Next Web berichtete über angebliche Beweise dafür, dass die Hacker eine Schwachstelle in Apples "Find my iPhone"-Dienst, eine Anwendung, die gestohlene oder verloren gegangene Mobiltelefone ausfindig macht, gefunden hätten.

Apple habe die angebliche Sicherheitslücke gestopft, heißt es in dem Bericht. Dies sei jedoch erst passiert, nachdem sich diese Nachricht in der Hacker-Gemeinde verbreitet habe, was es skrupellosen Fremden vielleicht ermöglicht habe, auf private Online-Daten zuzugreifen.

Andere Berichte deuteten jedoch an, dass die Bilder aus mehreren Quellen stammen könnten, vielleicht sogar komplett ohne Bezug zu iCloud, und über mehrere Jahre gesammelt worden sein könnten.

Der Skandal stellt auch eine PR-Herausforderung für Technologie-Unternehmen dar, die Online-Speicher wie iCloud, DropBox oder GoogleDrive als sicheren Hafen für die privaten Daten von Nutzern vermarktet haben.

Mehrere beliebte Technologie-Blogs boten im Zuge der Geschichte Ratschläge zum sicheren Speichern privater Daten an, zum Beispiel durch die Nutzung modernster Verschlüsselungsmethoden oder die Zwei-Schritt-Passwort-Identifikation oder durch das Offline-Speichern der Daten.