Chronologie der Umweltschutzbemühungen in Hoh Xil

Hoh Xil in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai ist mit einer Fläche von 45.000 Quadratkilometern das größte unbewohnte Gebiet in China. Es hat eine vielfältige Fauna und Flora und ist reich an Bodenschätzen.

Bis 1992 strömten jedes Jahr 5000 bis 6000 Goldwäscher nach Hoh Xil. Mit der wachsenden Nachfrage nach Schals aus Wolle der Tibetischen Antilope "Shahtoosh" auf dem internationalen Markt wurden in dieser Gegend jährlich zahllose Antilopen geschossen.

Im Jahr 1992 hat der Kreis Zhidoi in der Provinz Qinghai eine Kommission eingerichtet, welche die Ressourcen in Hoh Xil schützen und erschließen sollte. Der Vizevorsitzende des Kreiskomitees der Kommunistischen Partei, Sonam Dargyi, war der erste Kommissionsvorsitzende.

Am 18. Januar 1994 fassten Sonam Dargyi und vier Mitarbeiter in Hoh Xil 20 Wilderer und beschlagnahmten 1600 Felle von Tibetantilopen und sieben Autos. Auf dem Rückweg wurden sie von anderen Wilderern überfallen und Sonam Dargyi kam dabei ums Leben. Erst einige Tage später wurde seine Leiche gefunden.

Im Mai 1995 trat Taba Dorje, ein Beamter des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses des Bezirks Yushu in Qinghai, von seinem Amt zurück und baute die Kommission wieder auf. Er nannte seine bewaffnete Antiwilderergruppe „Wilde Yaks“. Diese Gruppe war bis zu 64 Man stark. Nur ein kleiner Teil der Mitarbeiter waren Funktionäre im Kreis Zhidoi. Die meisten waren Ex-Soldaten und arbeitslose Jugendliche. Es gab sogar ehemalige Wilderer, die sich zum Guten bekehrt hatten.

Diese Gruppe war sehr erfolgreich. Sie deckte Duzende Fälle von Wilderei auf und beschlagnahmte etwa 10.000 Antilopenfelle.

Während des Kampfs gegen Wilderei plädierte Taba Dorje immer wieder dafür, in Hoh Xil ein staatliches Naturschutzgebiet zu gründen.

Ende 1997 genehmigte der chinesische Staatsrat die Errichtung eines staatlichen Naturschutzgebiets und eines entsprechenden Verwaltungsamtes in Hoh Xil. Aber das Verwaltungsamt hatte nichts mit der Kommission beziehungsweise der Gruppe „Wilde Yaks“ zu tun. Der ehemalige stellvertretende Kreisvorsteher von Qumarlêb Caiga wurde Vorstand des Verwaltungsamtes.

Die zwei Organisationen mit derselben Aufgabe, das Amt und die Gruppe, existierten drei Jahre lang parallel.

Am 8. November 1998 kam Taba Dorje ums Leben. Liang Yinquan war sein Nachfolger.

Ende 2000 wurde diese Gruppe offiziell aufgelöst und 24 Mitarbeiter wurden in das Verwaltungsamt eingegliedert.

(China.org.cn, Beijing Youth Daily, 8. September 2006)