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13. 11. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Leitungswasser im Perlflussdelta "sehr problematisch"

Einem Bericht zufolge, der im vergangenen Monat von Greenpeace veröffentlicht wurde, vergiften Fabriken im Perlflussdelta geradezu das Gebiet. Die Umweltschutzorganisation erklärte, sie habe 25 Proben Abwasser von verschiedenen Industriestädten untersucht und zahlreiche schädliche Chemikalien entdeckt, darunter Schwermetalle, die mit Ursachen von Hirnschäden in Verbindung gebracht werden und die schwer herausgefiltert werden können, wenn sie einmal in die Umwelt gelangt sind. Der Perlfluss – Chinas dritt längster Fluss - und seine Umgebung würden irreversible Schäden erleiden, wenn die Regierung nicht strenge Umweltregelungen für die Produzenten festlege, betonte Greenpeace. "'Made in China'-Produkte werden auf Kosten des Perlflusses hergestellt", meint Edward Chan, Manager von Kampagnen für Greenpeace China. "Wenn die Ergebnisse unserer Proben Anzeichen für das sind, was die Fabriken allgemein in China machen, dann steht man vor einem großen Problem."

90 Milliarden Yuan den Kanal runtergespült

Laut einem Bericht vom September über die Vorbeugung und Kontrolle der Wasserverschmutzung 2008 sieht China einer schwierigen Mission entgegen, um die Wasserqualität zu verbessern, da 30 Prozent der Abwasserleitungen der großen Flüsse des Landes bis Ende 2008 noch nicht den vom Staat vorgeschriebenen Standard erreicht haben. Die Qualität der wichtigsten Wasserressourcen, darunter drei Flüsse und drei Seen, konnte trotz einer Investition von über 90 Milliarden Yuan in sechs aufeinander folgenden Jahren keine bedeutende Verbesserung bringen, besagt ein Prüfbericht vom 28. Oktober. Wang Hao, Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen, schreibt dies den problematischen Richtlinien für den Umgang mit Wasserverschmutzung zu, die Technologien hervorheben, aber dafür falsches Management und die Quellen der Verschmutzung außer Acht lassen. "Ohne ein ordentliches Kontrollsystem für Wasserverschmutzung und technische Fortschritte sind selbst weitere 90 Milliarden Yuan zwecklos", meint er.

Wang Jian, Experte für Wasserressourcen an der Nature University, meint, dass das derzeitige Ausmaß an industrieller Verschmutzung über dem liege, was das Ökosystem vertragen könne. "Es macht eine ökologische Restauration quasi unmöglich. Und eine Restauration durch Menschenhand ist viel kostspieliger und zeitaufwändiger", sagte Wang. Die meisten Maßnahmen seien darauf ausgerichtet, die bereits bestehende Verschmutzung zu bekämpfen. Aber die neuen Projekte Jahr für Jahr brächten ja immer mehr neue Umweltprobleme, meint Wang.

China hatte im August eine Regelung herausgebracht, mit der ab Oktober neue Projekte schärfere Umweltkriterien erfüllen müssen, um genehmigt zu werden. So sollte Verschmutzung oder Umweltzerstörung an der Basis vorgebeugt werden. Anfang dieses Monats hatte die Provinz Guangdong jegliche weitere Ausbreitung der drei hauptsächlichen Umwelt verschmutzenden Industrien im Perlflussdelta verboten, nämlich der Zement-, Keramik- und Flachglasindustrie.

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Quelle: Global Times

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