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08. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Klimakonferenz: Einheit des Planeten ist klares Ziel

Die bisher umfangreichsten Klimagespräche der Geschichte begannen gestern mit einer deutlichen Warnung der Vereinten Nationen vor den unmittelbaren Gefahren der Wüstenbildung und steigender Meeresspiegel. Gastgeber Dänemark versicherte indessen, dass ein globales Abkommen gegen den Klimawandel "zum Greifen nah" sei.

Manche Politiker und Wissenschaftler drängten darauf, sich während der Gespräche vom 7. bis zum 18. Dezember, an denen rund 15.000 Delegierte aus rund 190 Ländern teilnehmen, zu einigen – auf sofortige Maßnahmen zum Reduzieren von Treibhausgasen und zu einem Milliarden-Dollar-Paket an Beihilfen und Technologie, um den Armen zu helfen.

Der dänische Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen hob hervor, dass bereits jetzt 110 führende Politiker der Welt am Gipfeltreffen gegen Ende der Verhandlungen teilnehmen wollten. "Ein Deal ist in Reichweite", so Rasmussens Schlussfolgerung. Jedoch müssen die Gespräche das tiefe Misstrauen zwischen reichen und armen Nationen überwinden. Vor allem, was die Aufteilung der Belastung, die Emissionen zu reduzieren, betrifft, die vor allem durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe entstehen. Die Gespräche zielen auf einen Pakt ab, der die das 2012 auslaufende UN-Kyoto-Protokoll ersetzen soll.

Die Erwartungen in der Bevölkerung sind hoch, doch selbst Experten sind nur gedämpft optmistisch. Professor Ottmar Edenhofer, Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Vorsitzender der Arbeitsgruppe III des UN-Klimarats, etwa teilte German.china.org.cn in einem exklusiven Interview vor der Kopenhagen-Konferenz mit, er erwarte keinen großen Durchbruch in Kopenhagen: "Wir müssen uns ein wenig von der Illusion befreien, dass nun in Kopenhagen die große Blaupause zur Rettung des Planeten beschlossen wird. Da müssen noch ganz viele Schritte folgen." Dafür gebe es viele Gründe. Einer sei, dass die USA innenpolitisch schlecht vorbereitet seien. "Sie haben innenpolitisch ihre Hausaufgaben nicht gemacht und zehn, wenn nicht gar 20 Jahre verloren."

"Die Uhr hat bis auf Null hinuntergetickt", machte Yvo de Boer, Leiter des UN-Klimasekretariat, wohl auch in Anspielung auf die internationale Bürgeraktion tck, tck, tck zum Auftakt des Klimagipfels klar: "Nach zwei Jahren der Verhandlungen ist die Zeit gekommen, Ergebnisse zu liefern".

Rajendra Pachauri, der Chef des UN-Gremiums von Klimaexperten, machte klar, dass nun Maßnahmen notwendig seien, um stärkere Wirbelstürme, Hitzewellen, Überschwemmungen und den drohenden Verlust der großen Eiskappen des Planeten zu verhindern, was über ein paar Jahrhunderte einen Meeresspiegelanstieg von 7 Metern bedeuten könnte.

Selbst die oft geforderte maximale Erhöhung der globalen Mitteltemperatur um 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeiten, warnte er, könnte noch einen Anstieg des Meeresspiegels bedeuten, der "mehrere kleine Inselstaaten und Bangladesch unter Wasser tauchen könnte".

Die Entwicklungsländer forderten die reichen Länder auf, mit gutem Beispiel voranzugehen, eingedenk der Tatsache, dass die USA unter Präsident Bush noch abgelehtn hatten, das Kyoto-Protokoll zu unterzeichnen. Der Delegierte Papua-Neuguineas, Kevin Conrad sagte, dass seine kleine Heimatinsel ohne entschlossenes globales Handeln "bald für immer verschwinden" könnte. Die afrikanischen Nationen gaben zu bedenken, dass sie sich schlimmerer Wüstenbildung oder Überschwemmungen gegenübersähen, was das ohnehin große Armutsproblem in diesen Ländern verschärfen würde.

Außerhalb des Kopenhagener Konferenzzentrums gingen die Delegierten an einer langsam schmelzenden Eisskulptur in Form der "kleinen Meerjungfrau" einher – ein weitere Aufruf zum Handeln. Nicht zuletzt sprach der britische Premierminister Gordon Brown gestern in einem Artikel der Zeitung The Guardian Klartext: "Der britischen Regierung ist völlig klar, was wir erreichen müssen. Unser Ziel ist eine umfassende und globale Einigung, die dann zu einem international verbindlichen Vertrag führt – in nicht mehr als sechs Monaten."

Quelle: german.china.org.cn

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