Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Natur und Umwelt | Schriftgröße: klein mittel groß |
11. 08. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
China begann erst gerade mit dem Aufbau grüner Technologien und möchte einmal Europa aufholen, das bereits seit zwanzig Jahren entsprechende Produkte entwickelt. Doch der Bau von Windturbinen auf dem Meer hat auch seine Tücken. Die Maschinen erfordern bessere Technologien und kosten bis zu dreimal mehr als herkömmliche Windräder. Die Maschinen müssen Korrosionsgeschützt, besser isoliert und zuverlässiger sein. Shanghai begann sehr rasch mit dem Bau derartiger Anlagen, um im Wettbewerb mithalten zu können. Doch die Stadt muss aufpassen, dass ihr ihre Unerfahrenheit nicht zum Verhängnis wird. "Windfarmen sind kapitalintensive Anlagen", gab Luo Tianyu, Projektleiter des Shanghaier Institutes für wissenschaftliche und technische Information, zu bedenken. "Der Bau der Windräder verschlingt bereits 90 Prozent der investierten Gelder, während der Rest für die Inbetriebnahme verwendet wird. Die Stadtregierung ist aber sehr vorsichtig und möchte unnötige Kosten vermeiden."
In anderen Ländern führen die Entwickler während fünf bis zehn Jahren langwierige Studien über Windenergie, Kraftwerksbau und die Umweltbeeinträchtigung durch, um Fehlinvestitionen zu vermeiden. Der Bauentscheid wurde in Shanghai jedoch erst vor vier Jahren gefällt und im September 2008 wurde bereits mit dem Bau begonnen. Dennoch sind Branchenkenner optimistisch. "Das Donghai Kraftwerk war ein guter Beginn für den Bau sauberer Kraftwerke in Shanghai", erklärte Li Chonghe, Vizegeschäftsführer der Shanghai Electric Power Corporation, dem wichtigsten Stromlieferanten der Stadt. Der Bau einer Erweiterung des Kraftwerks auf der Westseite der Brücke sei ebenfalls bereits genehmigt, erklärte er. Die Gesamtkapazität der zweiten Stufe wird ebenfalls bei etwa 100 Megawatt liegen.
In Shanghai sind zudem weitere vier Windkraftwerke geplant: eines im neuen Pudong Areal, eines im Landkreis Chongming und zwei im Fengxian Distrikt. Die Gesamtkapazität dieser Kraftwerke dürfte sich auf 1100 Megawatt belaufen.
Die Shanghai Electric Group baute letzten Monat die größte Windturbine auf dem Meer in ganz China. Die 3,6 Megawatt starke Anlage wurde erfolgreich getestet und soll 9 Terawattstunden pro Jahr liefern. Das Unternehmen möchte sich im Meereswindgeschäft positionieren und bis 2011 Windturbinen im Wert von insgesamt 10 Milliarden Yuan (1,1 Milliarden Euro) verkaufen.
Stromnetz muss ausgebaut werden. Auch die Infrastruktur ist Experten zufolge für die Versorgung der Stadt mit sauberer Energie gefordert. "Ein starkes Stromnetz und ein durchdachtes Marktsystem sind für eine nachhaltige Entwicklung unerlässlich", erklärte Sigrid Hjornegard, Vizeminister des Norwegischen Öl- und Energieministeriums. In Europa erlaubt das Stromversorgungsnetz allen Marktteilnehmern, von der Windenergie zu profitieren. Die Lokalregierungen helfen dort privaten Investoren, um Windkraftwerke zu fördern.
"Anstatt alle Verantwortung selbst zu übernehmen, sollten die Regierungen lieber private Kapitalgeber durch Fördermaßnahmen anlocken und beispielsweise das Genehmigungs- und Zertifizierungsverfahren standardisieren", forderte Luo. Shanghai plant nun auch acht weitere Windkraftwerke in den Distrikten Nanhui und Fengxian sowie im Landkreis Chongming.
Quelle: Shanghai Daily
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |