Im März unterzeichneten mehr als Hundert Menschen, darunter Wissenschaftler und namhafte Persönlichkeiten, einen Brief und schickten ihn an den chinesischen Gesetzgeber. Sie warnten davor, dass die Einführung von genetisch veränderten Nutzpflanzen die Nation und die nationale Sicherheit gefährden könnten.

Der Brief wurde an den Ständigen Ausschuss des Nationalen Volkskongresses geliefert, bevor dieser mit der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes zusammentraf.

In dem Brief baten sie den Ausschuss, den Staatsrat zur sofortigen Rücknahme aller Sicherheitszertifikate für modifizierten Mais und Reis zu bewegen.

Der führende Agrarwissenschaftler Yuan Longping warnte davor, dass einige genetisch veränderte Pflanzen, insbesondere die Anti-Insekten-Stämme, Studien am Menschen über mindestens eine oder zwei Generationen erfordern, weil ihre gesundheitlichen Auswirkungen unklar sind.

Cheng Enfu, Vorsitzender der World Association of Political Economy und leitender Professor der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, ein Think Tank der Regierung, sagte, die Sicherheit von genetisch veränderten Pflanzen und die Aussichten auf ihre Vermarktung seien noch ungewiss.

Die Kommerzialisierung von genetisch veränderten Pflanzen würde höchstwahrscheinlich fehlschlagen, auch weltweit, weil viele Verbraucher die entsprechenden Lebensmittel als zu unsicher erachteten. Die meisten Länder verbieten derzeit noch genetisch veränderte Lebensmittel und die Züchtung von genetisch veränderten Pflanzen.

"Darüber hinaus hat China keine Vorteile in fortgeschrittener Gentechnologie. Die meisten Gentechnologien stammen von ausländischen Unternehmen, die entsprechende Patente halten, so dass China hohe Patentgebühren zahlen muss", sagte er.

China Daily