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09. 09. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Freiwilligen helfen den Tibetischen Antilopen beim Überqueren der Autobahn

Schlagwörter: Freiwillige Tibetische Antilope Qinghai Tibet Hoh Xil

Zu der jährlichen Wanderzeit müssen die Tibetischen Antilopen die Qinghai-Tibet-Autobahn und -Eisenbahn überqueren, damit sie an bestimmten Orten Babys gebären können. Die Freiwilligen haben dabei viel geholfen.

Die Freiwilligen halten den Verkehr an, damit die Tibetischen Antilopen die Qinghai-Tibet-Autobahn überqueren können.

Liu Qiuying stand in der Mitte der beschäftigten Qinghai-Tibet-Autobahn und winkte mit den Armen dem anfahrenden Lastwagen. Nachdem der Fahrer plötzlich bremste, forderte sie ihn höflich auf, eine Weile zu warten. Eine VIP-Gruppe wolle die Straße überqueren.

Die VIPs sind allerdings nicht wie gewöhnlich hochrangige Beamte, nicht einmal Menschen, sondern Tibetische Antilopen, ein Tierart, die auf dem Qinghai-Tibet-Plateau in Westchina lebt. Die "Feen des Plateaus" werden von der Internationalen Union für Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) als gefährdete Spezies bezeichnet.

Zwischen Juni und Juli ist die jährliche Wanderzeit der Tibetischen Antilopen. Die werdenden Mütter kommen an bestimmten Orten zusammen, um Babys zu gebären. Hoh Xil ist ein solcher Ort. Seine durchschnittliche Höhe liegt bei 4620 Metern und es ist die bevölkerungsärmste Region Chinas. Nach einem Monat kommen die Mütter mit ihren Babys zurück nach Hause. Bei dieser Hin- und Rückreise stellen die Menschen die größte Bedrohung dar, weil die Qinghai-Tibet-Autobahn und die Qinghai-Tibet-Eisenbahn die Wanderbahn durchschneiden. Schon vor der Verlegung der ersten Schwelle der Qinghai-Tibet-Eisenbahn hatte es Sorgen gegeben, dass sich der Bau der Schienenverbindung nachteilig auf die anmutigen Geschöpfe auswirken könnte.

Nachdem Liu und die anderen Freiwilligen den Verkehr eine Stunde unterbrochen hatten, gingen die Tibetischen Antilopen einer nach dem anderen über die Autobahn. Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn liegt weniger als ein Kilometer weit entfernt und stellte ein weiteres Hindernis dar. Hier gibt es aber weniger Schwierigkeiten für die Antilopen, weil kein Zug zur gleichen Zeit vorbeifuhr. Die Aufgabe der Freiwilligen wurde erfolgreich erfüllt.

Die 20-jährige Liu war eine von acht Freiwilligen, die Mitte Juli zum nationalen Schutzgebiet Hoh Xil in der südwestchinesischen Provinz Qinghai kamen. Ihre Aufgaben sind nicht nur, den Tibetischen Antilopen beim Durchgang der Qinghai-Tibet-Autobahn und -Eisenbahn zu helfen, sondern auch die Antilopenbabys zu ernähren. Fünf von ihnen hatten in der Wudaoliang-Schutzstation im staatlichen Naturschutzgebiet Hoh Xil für neun Tage gearbeitet und die anderen drei für zwei Wochen in Sanandaj, 59 Kilometer nördlich von Wudaoliang.

Die Freiwilligen Zhang Fan (rechts) und Zhang Yongfei ernähren die Tibetischen Antilopenbabys in dem nationalen Schutzgebieten Hoh Xil in der südwestchinesischen Provinz Qinghai.

Bevor die Freiwilligen sich um die Tibetischen Antilopen kümmern, müssen sie für sich selbst sorgen. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Hoh Xil sind alles andere als gemütlich. Sie mussten Wasser aus weit entfernten Flüssen holen, wo die Antilopen Wasser trinken. Manche wurden krank, weil sie sich nicht an die dünne Luft in der Höhe gewöhnen konnten. Im Jahr 2002 erfror sogar ein Freiwilliger an einem isolierten Ort. Das Freiwilligen-Programm war eingestellt worden, bis es erst in diesem Jahr wieder aufgenommen wurde.

Für die jungen Freiwilligen ist besonders schwer, dass es hier keinen Internetanschluss gibt. "Die schlechten Bedingungen können mir aber meine Leidenschaft und das Engagement nicht nehmen, weil ich jetzt etwas Sinnvolles unternehme. Ich schätzt diese Gelegenheit", sagte Liu. "Zuerst waren meine Eltern dagegen, weil sie sich Sorgen machten, wie ich unter so harten Bedingungen überleben kann. Aber jetzt habe ich ihnen bewiesen, dass ich dies alles bewältigen kann. Jetzt sind sie stolz auf mich." Die Studentin an der Universität Sichuan findet, dass die Menschen viel zu viel von der Natur verlangt haben. Jetzt sei es höchste Zeit, der Natur etwas zurückzugeben.

Quelle: german.china.org.cn

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