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12. 01. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

PM2.5-Feinstaub: Leicht zu messen, schwer zu kontrollieren

Schlagwörter: PM2.5-Feinstaub Luftqualität  Standard Smog

Mehr als 100 Flüge waren am Dienstagmorgen abgesagt oder verschoben worden, weil eine dicke Dunstglocke Beijing einhüllte. Die chinesische Hauptstadt erlebt derzeit eine heftige öffentliche Debatte über die Überwachung der PM2.5-Feinstaubkonzentration in der Luft.

Trotz der bevorstehenden strengeren Standards bei der Überwachung der Luftqualität ist es keine leichte Aufgabe für Beijing und die anderen Städte, die Standards für die Luftqualität umzusetzen, sagen Insider. Schwebepartikel mit einem Umfang von 2,5 Mikrometern oder weniger gelten als "feinster Staub". Da solche Partikel tief in die Lunge der Menschen eindringen können, werden sie als besonders schädlich für die menschliche Gesundheit betrachtet.

Die Verringerung der Luftverschmutzung in China während der Entwicklungsphase ist ein massives, systematisches Projekt, sagt Hao Jiming, Direktor des Instituts für Umweltwissenschaften an der Tsinghua-Universität. "Beijing braucht schätzungsweise zehn Jahre, um die anvisierten nationalen Normen bei der PM2.5-Feinstaubkonzentration zu erreichen." Der Prozess sei ein "langer und brutaler" Kampf, so Hao weiter.

Die öffentliche Debatte darüber, welcher Standard bei der Messung von Feinstaub angewandt werden soll, nahm seinen Anfang, als offensichtlich wurde, dass die Messwerte des Beijinger Wetteramts und die der US-Botschaft häufig starke Unterschiede aufwiesen. Während die Botschaft von einer "gefährlichen" oder "gesundheitsschädigenden" Luft sprach, bezeichnete das Wetteramt die Verschmutzung als "gering". Beide Seiten verteidigten die Abweichung damit, dass verschiedene Messstandards angewandt wurden. China misst derzeit den PM10-Feinstaub – also Staubpartikel mit einem Umfang von weniger als zehn Mikrometern.

Beijing hatte am 6. Januar angekündigt, dass die Messwerte der PM2.5-Überwachung noch vor dem Frühlingsfest, das am 23. Januar beginnt, freigegeben werden sollen. Die Daten waren zuvor nur für wissenschaftliche Untersuchungen verfügbar, nicht aber für die Öffentlichkeit. Die Stadt arbeitet auch daran, die Zahl der Überwachungsstationen zu erhöhen. Dies erlaubt es, bis Ende 2012 die Daten in Echtzeit zu veröffentlichen.

Beijing ist indes nicht die einzige Stadt, in der die Bevölkerung wegen der Umweltverschmutzung entrüstet ist. Viele chinesische Städte sind in regelmäßigen Abständen in schweren Smog gehüllt, was die öffentliche Frustration über die Qualität der Atemluft vertieft. Als eine Reaktion auf den öffentlichen Aufschrei gab das Umweltschutzministerium bekannt, dass bis zum Jahr 2016 landesweit ein neuer Index eingeführt werden soll, bei dem auch die PM2.5-Konzentration und die Ozondichte berücksichtigt werden. In bestimmten Regionen, einschließlich aller regierungsunmittelbaren Städte und den Provinzhauptkapitalen, sollen noch vor der landesweiten Frist Pilotprojekte durchgeführt werden.

Die Überführung in der Nähe des Beijinger Westbahnhofs war am Dienstag in starken Nebel gehüllt.

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Quelle: german.china.org.cn

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