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08. 05. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Provinz Shandong, die chinesische "Gemüsekammer", hat einige heimliche Marktpraktiken aufgedeckt, welche erneut zur öffentlichen Besorgnis hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit geführt haben.
Am Wochenende tauchten im Internet Berichte über giftiges Gemüse auf. Demnach besprühen die Gemüsehändler in Qingzhou den Chinakohl mit einer Formaldehyd-Lösung, damit sie auch nach einem langen Transportweg in weit entfernte Gebiete frisch aussehen. Die Berichte erzürnten viele Leser und verlängerten die scheinbar endlose Diskussion, was noch sicher zu essen ist. Bei ihren zahlreichen Besuchen der Felder und den Großhändlern haben Reporter von Xinhua herausgefunden, dass die Benutzung der Formaldehydlösung eine sehr weitverbreitete Art ist, um Gemüse mindestens drei Jahre lang frisch halten zu können. Auch ist die Praxis nicht auf Qingzhou beschränkt.
Qingzhou ist der wichtigste Produktionsstandort für Chinakohl und das dort angepflanzte Gemüse wird hauptsächlich in Nordchina und den benachbarten Provinzen an der Ostküste verkauft. Viele lokale Bauern haben scheinbar ein Auge zugedrückt, wenn die Händler den Kohl mit der giftigen Lösung behandelten. "Das ist eine weitverbreitete Praxis, um den Kohl frisch zu halten", sagte Yin Lihua, ein Gemüsebauer der Stadt Dongxia bei Qingzhou. "Sonst würde das eng zusammengepackte Gemüse in zwei oder drei Tagen verrotten."
Yin erwartet von seinem 1300 Quadratmeter großen Stück Land einen Ertrag von mindestens 15.000 Kilo Gemüse. "Chinakohl verkauft sich in diesem Jahr gut. Es bringt mindestens 1,4 Yuan (22 US-Cents) pro Kilo ein", sagte er. Im vergangenen Jahr lag der Kilopreis bei nur gerade 0,1 Yuan pro Kilo. Vor Yins Gewächshaus standen am Montag mehrere Lastwagen, um den Chinakohl in weit entfernte Städte zu bringen. Sie hatten Nummernschilder aus Beijing, Henan, Hebei, Shanxi und der Inneren Mongolei.
Nachdem die Berichte über das giftige Gemüse sich immer weiter verbreiteten, hatte die Polizei von Qingzhou angefangen, die Vorwürfe zu untersuchen. "Wir haben die Verkäufer aufgefordert, Kühlwagen für die Transporte zu verwenden", sagte Liu Shengtian, stellvertretender Chef des Landwirtschaftsamts von Qingzhou. In früheren Berichten hieß es, dass die Formaldehydlösung auch für Meeresfrüchte und Pilze verwendet worden sei.
Laut Liu ist weiterhin unklar, wie die Händler bestraft werden sollen, da der Fall nicht durch die bestehenden Gesetze und Regeln abgedeckt wird. Das Gesetz zur Sicherheit von landwirtschaftlichen Produkten schreibt lediglich vor, dass die benutzten Konservierungsmittel "dem technischen Standard des Landes" entsprechen müssten. Es wird aber nicht definiert, welche Substanzen verwendet werden dürfen. "Es ist von großer Bedeutung, diese Schlupflöcher zu schließen, um den Markt besser regulieren zu können", sagte Zhao Jinshan, ein in Jinan ansässiger Spezialist für Lebensmittelsicherheit und Krankheitskontrolle.
Quelle: China Daily
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