„Die Räder können mit einer normalen Beijinger U-Bahn-Karte ausgeliehen werden.“ Li Yongqing nutzt regelmäßig Leih-Fahrräder.

Begonnen wurde damit zunächst in ausgewählten Stadtteilen. Inzwischen sind dort manche Stationen – wie beispielsweise Chaoyangmen – so beliebt, dass zu Stoßzeiten Fahrräder dorthin nachgeliefert werden müssen. „Ich fahre seit etwa einem Jahr regelmäßig mit Leihfahrrädern“ sagt Li Yongqing, der gerade von der Arbeit kommt. „Es ist praktisch, denn zu meiner Wohnung gibt es von hier aus keine gute Busverbindung. Und ein Leihrad kann nicht geklaut werden“

Der typische Nutzer ist ein Pendler, der mit einem Leihfahrrad den „letzten Kilometer“ zurücklegt – also die Strecke, die man noch zwischen U-Bahnstation und Arbeitsstelle oder Wohnort überbrücken muss – erklärt Verkehrsexperte Ma Lu von der Beijinger Jiaotong Universität. „Lange Strecken zu laufen ist nicht sehr bequem. Und die Leute können ja nicht ihre eigenen Räder mit in die U-Bahn nehmen. Wir brauchen noch mehr öffentliche Fahrräder.“

Bislang ist das System noch nicht flächendeckend ausgebaut. „Wir haben noch nicht genug Stationen“ erklärt der Wissenschaftler. „Viele Menschen können das Angebot nicht nutzen, weil es keine Stationen in der Nähe ihres Wohn- oder Arbeitsortes gibt.“

Blickt man auf die Karte, die zeigt, wo die Ausleihstationen stehen, fällt auf: Einige Stadtteile – wie etwa Chaoyang - sind bereits gut mit Stationen versorgt. In anderen Stadtteilen – wie etwa im westlichen Bezirk Haidian - gibt es noch gar keine.