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06. 08. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Von Verena Menzel
Im Deutschen gibt es die geläufige Redewendung „In China fällt ein Sack Reis um.“ Der Ausspruch ist eine Metapher, mit der ein Sprecher sein allgemeines Desinteresse gegenüber einer Sache ausdrückt oder die von ihm empfundene Bedeutungslosigkeit eines Themas unterstreicht. „Das interessiert mich genauso wenig, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt“, hört man dann zum Beispiel. Ich selbst stamme aus der Nähe von Frankfurt, aus einem grünen Fleckchen in Südhessen, wo sich oberhalb der Rheinebene die üppige Bergstraße und die Ausläufer des Odenwaldes begegnen. Wüste und Trockenheit, möchte man meinen, gehen mich und all die anderen Bewohner meiner Heimat in etwa genau so viel an, wie wenn in China der sprichwörtliche Sack Reis umfällt.
Kampf gegen die Wüste: Die Wüstenbildung bedroht die Lebensgrundlage der lokalen Landwirte. In den letzten 27 Jahren ist es gelungen, rund 6000 Quadratkilometer Sanddünen in der Kubuqi-Wüste wieder aufzuforsten.
Bevor ich vor knapp fünf Jahren beruflich nach Beijing zog, hatte ich in einem alten Reiseführer gelesen, dass die Hauptstadt auch immer wieder von heftigen Sandstürmen aus der Inneren Mongolei heimgesucht wird. Damit rückte die Wüste für mich zumindest gedanklich ein Stück weit näher und ich machte mich auf das Schlimmste gefasst. Meinen ersten richtigen Sandsturm sollte ich allerdings zu meiner Überraschung erst viereinhalb Jahre später erleben, im April 2015 nämlich. Damals zogen sich innerhalb weniger Minuten staubige Wolkenmassen über der Beijinger Hochglanz-Skyline des Central Business District zusammen und hüllten die Glasfassaden und alles, was sich dazwischen befand, in einen gelbbraunen Dunstschleier. Wenige Stunden später war der Spuk jedoch bereits vorbei und es sollte meine einzige Begegnung mit der Wüste bleiben. Mancher Alt- oder auch Neu-Beijinger wie ich ist angesichts der momentanen Alltagswahrnehmung in der Metropole vielleicht geneigt zu sagen: „Wüste? Das geht mich genauso wenig an, wie wenn in der Inneren Mongolei ein Sack Reis umfällt.“
Doch genau dort, in der Inneren Mongolei, einige hundert Kilometer von der Metropolregion Beijing entfernt, liegen die Gründe, warum Chinas Hauptstadt in jüngster Zeit von schlimmeren Sandstürmen weitgehend verschont geblieben ist. In den letzten Jahren nämlich wurden dort vor allem in der Region am Rande der Kubuqi-Wüste, der siebtgrößten Wüste der Welt, die Beijing am nächsten liegt, große Anstrengungen unternommen, um die Wüstenbildung einzudämmen.
Quelle: China Heute
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