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30. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Arbeitsbedingungen

Studie zeigt: Coca Cola missachtet Arbeitsrechte in China Exklusiv

Zu viele Überstunden. Als sie ihre Untersuchungen Ende August abschlossen, waren Yang und der Rest der Gruppe nicht schlecht erstaunt über das Ausmaß und die Tragweite der Verstöße von Coca Cola gegen die Rechte der Arbeiter. Sie waren insbesondere besorgt über die extremen Überstunden der Arbeiter. Manche hatten andauernd zwölf Stunden Schichtdienst, auch am Wochenende, und manche arbeiteten über 300 Stunden pro Monat. Yang und seine Gruppe hatten außerdem Grund zur Beanstandung über die Sicherheit am Arbeitsplatz, insbesondere über die Art und Weise der Handhabung von Gabelstaplern. Daher beschlossen sie, die Ergebnisse ihrer Untersuchung zu veröffentlichen, um Coca Cola zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu veranlassen. Yang erklärt, dass die Beschäftigung von Arbeitern durch Jobvermittlungen im Industriebereich in China weit verbreitet sei, da Arbeitgeber so keine Boni an die Arbeiter zahlen müssen und außerdem Arbeitsrechte leichter umgehen können.

Insgesamt sieben Studenten nahmen an der Untersuchung teil: Yang Zhengjun, zwei Studenten der Universität Zhejiang für Technologie mit den Namen Wang Wei und Gai Xuexue, sowie vier weitere Studenten, die angesichts der Weltberühmtheit der Marke Coca Cola anonym bleiben wollten. Yang erklärte uns, er sei sehr erfreut, dass ihre Untersuchung konkrete Ergebnisse gebracht hätte. Sie schrieben einen offenen Brief an die Chinesische Vereinigung für Handelszusammenschlüsse und an Coca Cola. Sie schrieben außerdem an das Ministerium für Arbeit und Soziale Sicherheit (MLSS), wodurch dieses veranlasst wurde, eine eigene Untersuchung durchzuführen. "Immerhin untersucht das MLSS die Angelegenheit. Wir hoffen, dass etwas unternommen wird."

"Nachdem sie von der Untersuchung des MLSS gehört hatte, versucht nun eine Coca Cola-Fabrik in Hangzhou ihre Aushilfsarbeiter zu Vollzeitangestellten zu machen und einen formalen Arbeitsvertrag mit ihnen zu unterzeichnen", ergänzt Yang. "Wir sind erfreut, dass unsere Aktion den Arbeitern geholfen hat."

Als einen weiteren Erfolg wertet er, dass es Arbeitern in Coca Cola-Fabriken in Dongguan nun erlaubt ist, in derselben Kantine zu essen wie die Vollzeitangestellten. Vorher mussten sie separat schlechtere Mahlzeiten essen, doch die Veröffentlichung des Berichts und der daraus resultierende soziale Druck zwang das Unternehmen zur Änderung seiner Regeln. Nun erweitert die Firma ihre Kantinen und verbessert die Qualität der Mahlzeiten.

Wiederholungstäter. Coca Cola ist kein Unbekannter in Sachen schlechte Arbeitsbedingungen: Im April 2008 war die Firma in einen Arbeitsstreit in einer Fabrik in Guizhou verwickelt, die zu dem in Hunan ansässigen Gemeinschaftsunternehmen COFCO-Coca-Cola gehört. Vier Monate, nachdem ein neues Gesetz des Vertragsrechts am 1. Januar 2008 in Kraft getreten war, das langfristigen Arbeitnehmern zusätzliche Rechte gibt, rief die Firma die Arbeiter in eine Konferenz und gab bekannt, dass ihre Stellen nun von einem betriebsfremden Vertragsunternehmen namens Rongcheng angeboten würden und sie nicht länger Angestellte von Coca Cola seien. Nach dem Wechsel sei ihr Gehalt von monatlich 2500 Yuan (260 Euro) auf die Hälfte geschrumpft, berichteten die Arbeiter.

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Quelle: german.china.org.cn

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