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20. 03. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ein Experte fordert, dass China sich innerhalb der G20 proaktiver verhält und vermehrt auch mit kleineren Staaten zusammenarbeitet. Die Probleme dieser Welt könnten nicht alleine von den USA und China gelöst werden.
Huang Ping, ein führender Beijinger Wissenschaftler, fordert, dass China eine aktivere Position innerhalb der G20 einnimmt und mit anderen G20-Staaten besser im Kampf gegen die Krise zusammenarbeitet. Nur so könnten die Auswirkungen der sich verschlechternden Weltkonjunkturlage gedämpft werden, meinte der Wissenschaftler in einem Kommentar in der Zeitung China Daily, wenige Tage vor Beginn des G20-Gipfels in London. Huang ist Soziologe und Vorsitzender des Institutes für Amerika-Untersuchungen an der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.
Die Volksrepublik muss aber unbedingt dem weitverbreiteten Irrglauben abschwören, dass nur eine Partnerschaft zwischen China als bevölkerungsreichstem Land und den Vereinigten Staaten als größte Volkswirtschaft nötig sei, um wichtige globale Entscheidungen zu treffen. "Die sogenannte Idee der G2 ist sowohl unrealistisch wie auch problematisch, da sie den traditionellen chinesischen Gedanken einer harmonischen Welt verletzt", erklärte der Wissenschaftler und fragte: "Würden wir diesen Weg einschlagen, was würden wohl Japan, Korea, Russland, Indien und unsere anderen Nachbarn über uns denken?"
Schon die G7 seien ein "offensichtlich veraltetes" Gebilde, meint Huang. De facto vertrete die G7, welche 1976 von Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, dem Vereinigten Königreich, Kanada und den USA gegründet wurde, ja bloß eine reiche Minderheit der Weltbevölkerung. Die G20 erlaubten hingegen eine breitere Abstützung von Entscheiden, da auch die größten Entwicklungs- und Schwellenländer darin vertreten sind. Huang fasste zusammen: "Die G7 sind veraltet, die G20 sind ausreichend und die G2 ein falscher Weg."
US-Chinesische Kooperation. Der Wissenschaftler wies aber darauf hin, dass die USA und China trotzdem in Form von bilateralen Projekten und Programmen enger zusammenarbeiten müssten. Gerade die Entwicklung erneuerbarer Energien, die Reduktion von Kohlendioxidemissionen und die Finanzkrise seien wichtige Probleme, die keiner alleine Lösen könne. Er fügte an: "Es bringt ja schließlich niemandem etwas, wenn die beiden Länder andauernd gegenseitig auf sich herum hacken."
Bezüglich des G20-Vorschlages, die Kapitalreserven des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufzustocken, meinte Huang, dass eine stärkere Beteiligung Chinas unerlässlich zu sein scheint. Der Vorschlag wurde letzte Woche in London bei Gesprächen der Finanzminister und Notenbankchefs der G20 geäußert. Es wäre aber vollkommen unnütz, wenn China die Kapitalerhöhung des Währungsfonds ohne die Anderen plante. "Bis aber die anderen Staaten melden, dass sich die Krise abschwäche, sollte China sich davor hüten, sein ganzes Pulver zu verschießen", so Huang. Das Land sollte vielmehr vermehrt Kooperationen mit regionalen Partnern suchen, so der Wissenschaftler. "Sich der Welt zu öffnen sollte für China bedeuten: eine konstruktive Rolle sowohl in der weltweiten wie auch in der regionalen Zusammenarbeit zu spielen." Die Finanzkrise habe China neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit zahlreichen Regionalpartnern gegeben, betont Huang.
Quelle: China Daily
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