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02. 06. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Finanzkrise

Geithner: Chinas Dollar-Reserven sind sicher

Der US-Finanzminister rührte an den ersten Tagen seines Chinabesuches bereits kräftig die Werbetrommel für Investitionen in Dollar. Dieser sei weiterhin eine harte Währung, in die man auch in Zukunft vertrauen könne.

Der amerikanische Finanzminister Timothy Geithner versicherte am Montag der chinesischen Regierung, dass ihre riesigen Anlagen in US-Dollar sicher seien. Er forderte sie auf, der US-Regierung zu vertrauen, dass sie den Dollar stabil halten kann. Eines der wichtigsten Ziele von Geithners erstem Chinabesuch ist es, das erschütterte Vertrauen wieder zu gewinnen. In China wird befürchtet, dass das riesige Budget-Defizit und die ultralockere Geldpolitik der US-Regierung eine Inflation entfachen könnte, welche sowohl den US-Dollar wie auch amerikanische Schuldverschreibungen an Wert verlieren ließe. Die Volksrepublik ist der größte Eigner amerikanischer Schuldverschreibungen. US-Statistiken zufolge besaß das Land per Ende März Schuldverschreibungen im Wert von 768 Milliarden US-Dollar (550 Milliarden Euro). Manche Analysten glauben aber, dass die gesamten Investitionen der chinesischen Regierung in US-Dollar etwa doppelt so hoch sein dürften.

Investitionen sicher. "Chinas Investitionen sind sehr sicher", antwortete Geithner auf eine Frage nach einer Ansprache in der Beijinger Universität, wo er in den 80ern Chinesisch studierte. Die Beijinger Zeitung Global Times begrüßte Geithner mit der Veröffentlichung einer Umfrage unter chinesischen Ökonomen, welche Chinas US-Investitionen als "großes Risiko" einstuften. Geithner erneuerte aber die Versprechen, dass die Obama-Regierung das Budgetdefizit schmälern würde und versprach, Geld in Zukunft "sehr diszipliniert" auszugeben. Es könnte unter Umständen sogar eine Schuldensperre eingeführt werden, welche eine Neuverschuldung verhindern würde. "Wir haben den tiefsten und flüssigsten Markt für risikofreie Anlagen auf der Welt. Wir wollen unseren Staatshaushalt mit der Zeit in den Griff bekommen und nachhaltig betreiben. Wir glauben an einen starken Dollar. Und wir werden sicherstellen, dass das Finanzsystem repariert und reformiert wird, sodass man uns wieder vertrauen kann", so Geithner. Er offerierte China auch Unterstützung, damit China mehr Gewicht in internationalen Fragen erhalten. "China ist bereits zu wichtig auf der Weltbühne, um nicht mitreden zu können", so der Finanzminister.

Geithner wird in den nächsten beiden Tagen den chinesischen Präsidenten Hu Jintao sowie den Ministerpräsident Wen Jiabao zu Gesprächen treffen. Er beschrieb die Rezession als "weiterhin stark und gefährlich" für die meisten Teile der Welt. Die jüngsten Silberstreifen am Horizont seien nicht genug, um die Vorhersagen des internationalen Währungsfonds zu verändern. Dieser sagte voraus, dass die Welt in die erste globale Rezession seit 60 Jahren rutschen wird und Kredite für einige Zeit schwer erhältlich sein würden. Doch er tröstete: "Diese globale Rezession verliert bereits wieder an Kraft." Geithner unterstrich jedoch, dass es keine Rückkehr zu dem bisherigen Geschäftsgebaren geben würde, weder für die USA noch für China. Beide müssten ihre Strategien anpassen, damit die US-Konsumenten die Schulden, die sie über Jahre hinweg angehäuft hatten, wieder zurückzahlen.

US-Konsum weniger wichtig. "Die Einkäufe der amerikanischen Konsumenten können nicht länger ein dermaßen wichtiger Faktor für Wirtschaftswachstum sein, wie sie es bis anhin waren." "In China… muss sich auch noch einiges ändern, damit das Wachstum nachhaltig sein kann. Das Land muss von einer auslandabhängigen Export- und Investitionswirtschaft zu einer stabilen Volkswirtschaft mit eigenem Konsum werden." Zum Schluss verkündete der Finanzminister, dass ein flexibleres Währungssystem für den Yuan extrem wichtig sein würde. Dies würde nämlich unweigerlich zu einem stärkeren Yuan führen, was die Nachfrage in den USA dämpfen und die Nachfrage in China steigern und somit zu einem Gleichgewicht führen würde. Ein stärkerer Yuan würde Importe für Chinesen erschwinglicher und chinesische Exporte für ausländische Konsumenten teuerer machen.

Quelle: China Daily

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