Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Fokus Schriftgröße: klein mittel groß
09. 10. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Entwicklung

China: Vom Wirtschaftswachstum zur Nachhaltigkeit

Vor sechzig Jahren, als das neue China frisch gegründet worden war, sagte Dean Gooderham Acheson, der damalige US-Außenminister, dass die kommunistische Regierung wohl nicht in der Lage sein werde, die damals 546 Millionen Chinesen zu ernähren. Sechzig Jahre später ernähren die nunmehr 1,3 Milliarden Chinesen nicht nur sich selber, sondern werden aller Voraussicht nach sogar noch die Welt aus der schlimmsten Wirtschaftskrise der letzten 70 Jahre führen. Ausgehend von praktisch nichts wuchs die chinesische Wirtschaft während der letzten 57 Jahre mit durchschnittlich 8,1 Prozent. Selbst jetzt, als viele ausländische Volkswirtschaften noch immer mit der Finanzkrise zu kämpfen haben, schaut China auf ein Wachstum von 7,1 Prozent im ersten Halbjahr dieses Jahres zurück. Sei Beginn der Öffnungs- und Reformpolitik transformierte sich China aus eigener Kraft inner drei Jahrzehnten von einem halbverschlossenen, zentralisierten Land mit einer Planwirtschaft zu einem offenen, marktorientierten Staat. Viele ausländische Analysten vertreten die Auffassung, dass es wohl nur eine Frage der Zeit sei, bis China Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ablösen und sogar die USA herausfordern wird.

Nahrungsmittelsicherheit und Armutsbekämpfung. Hou Bingxin, ein Bauer in der westchinesischen Provinz Shaanxi, erinnert sich noch immer an die bitteren Tage, als es einfach nichts zu essen gab in den 1950er Jahren. "Wir mussten Blätter essen, wenn wir den Hunger nicht mehr länger ertragen konnten", erzählte der 82-Jährige. Seine Verbitterung teilt er mit vielen, welche die Hungersnöte und Fehlernährung der frühen Jahre der Volksrepublik miterlebt haben. Im Jahre 1949 betrug die Weizenproduktion erst 113 Tonnen. Damit die 540 Millionen Chinesen zu ernähren stand damals zu oberst auf der Prioritätenliste der jungen Regierung. Essensrationierung wurde eingeführt, um die Nachfrage und das Angebot der Nahrung auszugleichen, in jenen Tagen, da "Reis so wertvoll wie Gold" war. Es dauerte bis in die späten 1970er Jahren, bis das System der Haushaltsverantwortung basierend auf einem Pilotprojekt im ostchinesischen Dorf Xiaogang im ganzen Land eingeführt wurde. Dieses neue System erlaubte es den Bauern, ihre Produktionsüberschüsse auf Märkten zu verkaufen, wenn sie ihre Quoten für die Kommune erfüllt haben. Es stellte sich als sofortiger Erfolg heraus und hob das Volk rasch aus seiner Armut.

In der Folge wuchs Chinas Weizenproduktion um jährlich 8 Prozent zwischen 1982 und 1991, womit das Land zum größten Weizenproduzenten der Welt werden konnte. Heute blickt China gerade auf sechs gute Ernten zurück, auch wegen der Abschaffung der 2000 Jahre alten Landwirtschaftssteuer im Jahre 2006. In der Volksrepublik ernähren sich 21 Prozent der Weltbevölkerung mit weniger als 10 Prozent der globalen Landwirtschaftsfläche. Auch für Hou Bingxin ist die Nahrung heute kein Problem mehr. Verschieden gekochtes Geflügel isst er heute normalerweise, wilde Pflanzen gibt es nur noch verarbeitet und als gesunde Nahrungsmittelergänzung verpackt. Mit der steigenden Nahrungsversorgung wurden auch hundert Millionen Chinesen die Armut los. Bis zum letzten Jahr reduzierte sich die Anzahl der Menschen mit einem jährlichen Einkommen von weniger als 785 Yuan (80 Euro) von vormals 250 Millionen auf 14,8 Millionen. Die Anzahl Menschen mit einem tiefen Einkommen zwischen 786 Yuan und 1067 Yuan (80 Euro bis 100 Euro) im Jahr fiel auf 28,41 Millionen. So fand gemäss einem Weltbankreport von 2008 zweidrittel der Armutsreduktion der letzten 25 Jahren in China statt. Währenddessen stieg das pro Kopf einkommen Chinas um das 77-fache auf 3000 US-Dollar pro Jahr, womit das Land bereits zu den Nationen mit mittlerem Einkommen zählt.

1   2   vorwärts  


Quelle: Xinhua

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr