Wie das Handelsministerium gestern bestätigte, hat China offiziell Ermittlungen gegen Dumping und Subventionen bei Automobilimporten aus den USA eingeleitet.

Dieser Schritt sei eine bedeutende und zeitgerechte Entscheidung, um Chinas Einfluss auf dem globalen Wirtschaftsparkett zu zeigen, sagten Analysten und Regierungsvertreter unabhängig voneinander.

Der chinesische Handelsminister Chen Deming sagte gestern am Rande einer hochrangigen sino-amerikanischen Konferenz in Hangzhou zur Lösung von Handelsstreitigkeiten, dass sein Ministerium aufgrund von Anfragen chinesischer Automobilhersteller Stichproben bei einigen Fahrzeugimporten aus den USA durchführe.

Die Untersuchungen wurden im September erstmals vorgeschlagen als Reaktion auf den Plan der Obama-Regierung, 35 Prozent Zoll auf chinesische Reifenimporte im Gesamtwert von 1,8 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro) zu erheben. Sie könnten zu weiteren Zöllen auf Fahrzeugimporte führen.

Die Stichproben stünden im Einklang mit chinesischen Gesetzen und den Regelungen der Welthandelsorganisation WTO, sagte Chen.

Ein Mitglied der Chinesischen Gesellschaft für Amerikanische Wirtschaftsstudien sagte, dass die Untersuchungen "fair und ordnungsgemäß" ausgeführt würden und mit den Regelungen der WTO einhergingen.

"Diese Untersuchungen während der Handelsstreitigkeiten der beiden Länder und vor einem Besuch des US-Präsidenten durchzuführen, ist zweifellos ein Druckmittel der Regierung, die hofft, dass die USA nicht noch weitere Ermittlungsverfahren in Handelsangelegenheiten einleiten", sagte ein ranghoher Vertreter des Handelsministeriums, der nicht genannt werden wollte, zu China Daily.

"Es ist eine angemessene Maßnahme zur Selbstverteidigung von China, um gegen den unfairen Umgang der USA mit Reifenimporten aus China vorzugehen", sagte Fu Donghui, stellvertretender Geschäftsführer der Allbright Anwaltskanzlei. "Wenn China sich in dieser Situation ruhig verhält, werden andere Länder das Vorgehen der USA nachahmen."