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22. 01. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Drei-Schluchten-Projekt

Weitere 300.000 Menschen müssen umgesiedelt werden

Mindestens 300.000 weitere Menschen, die in der Nähe des Drei-Schluchten-Damms leben, müssen umgesiedelt werden. Sie kommen zu den 1,138 Millionen Personen hinzu, die bereits für das größte Wasserkraftwerk der Welt ihre Häuser haben verlassen müssen, wie ein lokaler Beamte mitteilte.

Der Staudamm ist ein Teil der Strategie des Landes, billige Energie zu liefern und gleichzeitig Hochwasser und Dürre zu verhindern. Das Projekt wurde im Jahr 1992 ins Leben gerufen und seit 2008 wird das Wasser gestaut. Die erste Phase bei den Umsiedlungen, von denen rund 1,3 Millionen Chinesen in den Provinzen Chongqing und Hubei betroffen sind, haben die Beamten inzwischen "weitgehend" abgeschlossen, hieß es in einem Regierungsbericht.

"Es wurden insgesamt 54,18 Milliarden Yuan bereitgestellt, um den 1,138 Millionen Menschen zu helfen, die umgesiedelt wurden", sagte Huang Qifan, der Bürgermeister von Chongqing, bei der laufenden Jahrestagung des Volkskongress der Stadt. Allerdings sagte der stellvertretende Direktor des Immigrationsbüros des Chongqinger Bezirk Wanzhou, in dem rund ein Fünftel der von der Umsiedlung Betroffenen lebte, dass mindestens weitere 300.000 Menschen das Gebiet verlassen müssen.

"Ein Ökogelände beziehungsweise eine Pufferzone, das neben dem Stausee gebaut werden soll, um die Wasserqualität des Jangtse-Stausees zu verbessern und die Verschmutzungen durch die in der Nähe lebenden Menschen zu reduzieren, wartet noch auf die Genehmigung", sagte Hu Jiahai, ebenfalls Abgeordneter des städtischen Kongress. "Darüber hinaus müssen die Menschen auch diejenigen Regionen verlassen, die von Erdrutschen bedroht sind, die auf Grund des andauernd steigenden und fallenden Wasserspiegels von 145 Meter bis 175 Meter auftreten, was bei der Stromproduktion notwendig ist." Die genaue Zahl der Umzusiedelnden hänge vom Resultat der geologischen Untersuchungen ab.

Gemäß Hu sind der Umweltschutz und die Gefahrenprävention allerdings nur zwei der wichtigen Aufgaben, die im Rahmen des Baus anfallen. Es gebe auch rechtliche Probleme hinsichtlich früheren Umsiedlungen zu lösen und die Migranten müssten ausgebildet werden, damit sie an ihrem Zielort Arbeit finden können. Der Bauausschuss für das Drei-Schluchten-Projekt, das dem Staatsrat untersteht, hat daher eine Flussressourcenkommission beauftragt, einen allgemeinen Plan für die nächsten 10 Jahre zu entwerfen. "Dies ist zwar ein Plan von einer regionalen Behörde, doch er wird vom Staatsrat unterstützt, daher ist es sehr wahrscheinlich, dass er bald in die Tat umgesetzt wird", so Hu. Er glaubt, dass der Plan bereits 2010 umgesetzt und budgetiert werden könne. "Das zusätzliche Budget dürfte nicht unter den 40 Milliarden Yuan liegen, mit denen die Anwohner bereits kompensiert worden sind."

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Quelle: China Daily

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